Amerang – Der Gemeinderat Amerang sieht es als sinnvoll an, für das bei Kammer vorgesehene Neubaugebiet eine zentrale Nahwärmeversorgung für alle Gebäude zu installieren. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Vorplanung und der Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros Kas und Maier aus Halfing erteilte das Gremium einstimmig den Auftrag zur Konkretisierung der Planung.
Die Gemeinderatsmitglieder orientierten sich bei ihren Beratungen an den Empfehlungen der Ingenieure, einen Hackschnitzelkessel mit einer Leistung von 400 Kilowatt und einen Heizölkessel mit 200 Kilowatt für Spitzenlastzeiten zu verwenden. So seien, das zumindest berechnete das Ingenieurbüro, die Investitionskosten der Gesamtanlage am wirtschaftlichsten darzustellen. Auch die Anregung, die Heizzentrale mit kleinerem Grundriss und glich mit einem Keller versehen zu bauen, wurde vom Gemeinderat aufgegriffen.
Anlage bekommt kleineren Grundriss
Nach diesen Planungen sind zwar die Möglichkeiten zur Lagerhaltung des Brennstoffs begrenzt; die Möglichkeiten, bei Preisschwankungen abzuwarten und bei Tiefständen einzukaufen, sind damit begrenzt. Die Baukosten jedoch fallen dadurch beträchtlich niedriger aus. Vor allem aber fügt sich die Anlage so besser in das Baugebiet und die Umgebung ein. Davon zeigten sich die Mitglieder des Ameranger Gemeinderats überzeugt.
Zunächst hatte Franz Maier vom Ingenieurbüro die Konzeption für das Projekt und die Wirtschaftlichkeitsberechnung gegenüber der Errichtung von Einzelheizungsanlagen in den Gebäuden im Plangebiet vorgestellt. Die Berechnungen gingen von einer beheizten Fläche von 16400 Quadratmetern, einem Wärmeenergiebedarf von gut 1600 Megawattstunden und einer benötigten Heizleistung von gut 600 Kilowatt aus.
Die geschätzten Investitionskosten in Heizzentrale und Wärmeversorgungsnetz fielen mit prognostizierten 1,4 Millionen Euro bei der empfohlenen Anlagenvariante etwas höher als bei Einzelheizungen aus. Hier geht die Kostenberechnung von 1,15 Millionen Euro für Wärmepumpenheizungen, kombiniert mit thermischen Solaranlagen, aus. Durch die niedrigeren Verbrauchskosten sei die Nahwärmeversorgung – über einen größeren Zeitraum gesehen – aus heutiger Sicht aber langfristig wirtschaftlicher. Dazu kämen die positiven Auswirkungen für den Klimaschutz und der Nutzen für die heimische Holzwirtschaft. Die regionale Wertschöpfung steige durch den Verbrauch von Hackschnitzel-Brennstoff, der in der Heimat erzeugt worden sei, ergänzte Franz Maier.
Detaillierte Planung ist der nächste Schritt
Auf der Basis der Entwurfsplanung kann nun eine noch genauere Verbrauchsprognose entwickelt und die Anlage optimal ausgelegt werden. Außerdem muss vom Gemeinderat noch geklärt werden, ob die Kommune die Anlage selbst erstellt und wie die Betriebsform aussehen soll. igr