Vogtareuth – Wenn Lebensabschnitte zu Ende gehen, ist das meist mit mehr Wehmut als Freude verbunden. Denn das Neue, das auf einen wartet, ist noch unbekannt, während man sehr gut weiß, was man mit dem Abschied aufgibt. Insofern versuchte Claudia Decker, die Rektorin der Vogtareuther Grundschule, ihren scheidenden Viertklässlern vor allem Mut zu machen. Sie sollten sich voller Neugier auf das kommende Abenteuer des Schulwechsels stürzen, schließlich seien ihnen in den vergangenen vier Jahren Flügel gewachsen: Jetzt sei die Zeit diese auszuprobieren.
Die Rektorin, das war ihr anzumerken, sprach sich damit auch selber ein kleines bisschen Trost zu. Denn auch sie verlässt nach neun Jahren die Vogtareuther Schule, um in Prien eine neue Rektorenstelle anzutreten. Neun Jahre, in denen, wie sie sagte, ihr die Schule und auch Vogtareuth in einer Weise ans Herz gewachsen seien, wie sie sich das am Anfang gar nicht habe vorstellen können. Viel sei dabei auf ihr Team zurückzuführen, eine Mannschaft, auf deren Engagement und Kreativität sie sich stets habe verlassen können.
Dass dieses Team auch so gut gewesen sei, weil es eine hervorragende Teamleiterin gehabt habe, hob Schulrätin Marion Zoudlik hervor: Claudia Decker sei eine Schulleiterin gewesen, die stets tatkräftig und mit vollem Einsatz vorangegangen sei. Auch Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter betonte, man werde Decker als eine Rektorin in Erinnerung behalten, die viel für die Schule und damit auch für Vogtareuth in Bewegung gesetzt habe.
Wie sehr sie sich dabei nicht zuletzt auch um die musikalische Ausbildung an der Schule verdient gemacht hat, zeigten nicht nur die scheidenden Viertklässler, sondern auch die dritten Klassen – das musikalische Rahmenprogramm der kleinen Feierstunde war von den Schülern weitestgehend selbst gemacht.
Claudia Decker wiederum fand einen Trost darin, dass sie das Steuerrad der „Vogtaria“, also des Vogtareuther „Schulschiffs“ an Christoph Steiner und damit an ihren bewährten „ersten Offizier“ weitergeben könne.
Bewährt in
stürmischen Zeiten
Sie wisse, dass er auch in stürmischen Zeiten wie im Moment, Kurs zu halten verstehe und dass für ihn dabei das Wohl seiner Mannschaft, Schüler wie Lehrer, ganz oben stehe. Und auch die scheidenden Schüler zeigten ihm auf ihre Weise, wie sehr sie ihn mögen: Sie schenkten ihm eine Kiste, auf der stand: „Du bist mit Abstand der Beste“.
Reich beschenkt wurde auch Claudia Decker. Sie bekam von ihrem Kollegium eine Schultüte, die von jedem Lehrer mit einem persönlichen Dankeschön für die vergangenen Jahre und einem Wunsch für eine gute Zukunft „gefüllt“ wurde.jt