Rohrdorf – In Rohrdorf gibt es noch viele, bislang ungenützte Entwicklungsmöglichkeiten, man muss sie nur ausschöpfen. So könnte man die Stimmungslage der Gemeinderäte nach den letzten Sitzungen von Umweltausschuss und Gemeinderat zusammenfassen.
Konkret geht es dabei unter anderem um die 2018 erfolgte Ernennung zum Genussort. Aber auch die Öko-Modell-Region Hochries-Kampenwand-Wendelstein, die im letzten Jahr gegründet wurde, gehört dazu. Beides nach Ansicht der Gemeinderäte wesentliche Felder der Gemeindeentwicklung, die aber bislang noch weitgehend ungenützt sind – eine Tatsache, die sich in Zukunft ändern soll.
Bauernmarkt vielleicht
in Achenmühle
Die Idee, einen Bauernmarkt zu etablieren, lag in diesem Umfeld nah, interessant aber die Tatsache, wie schon hier die Entwicklungsstränge ineinandergreifen. Denn als ein möglicher Standort des Bauernmarktes, so der Vorschlag von Markus Unterseher (Freier Wählerblock Höhenmoos-Achenmühle), könnte der Dorfplatz in Achenmühle in Frage kommen. Zumindest wäre das eine Option, die beim Achenmühler Dorfentwicklungskonzept berücksichtigenswert wäre.
Nun ist ein Bauernmarkt nur eine von vielen Möglichkeiten, um Rohrdorf für Einwohner wie Besucher attraktiver zu machen, der Gemeinderat beauftragte deshalb einstimmig die Verwaltung, bis nach der Sommerpause einen Ideenkatalog zu entwerfen, der möglichst „bürgernah“ ausfallen soll. Ganz ausdrücklich werden deshalb alle Rohrdorfer, aber auch alle Vereine und Institutionen gebeten, ihre Einfälle mit einzubringen.
Alltagsverbesserungen im Blick hatte auch ein weiterer Antrag, der ebenfalls vom Bürgerblock kam. Hier ging es darum, sich nach der Sommerpause über die Möglichkeit eines Dorfladens informieren zu lassen. Als Gast soll dazu der Unternehmensberater Wolfgang Gröll geladen werden, der bundesweit über 200 Dorfläden in ganz unterschiedlichen Konzeptionen und bei unterschiedlichen Voraussetzungen vorab beraten hat. So könnte man sich darüber informieren, ob ein Dorfladen in Rohrdorf grundsätzlich sinnvoll sei und ob man diese Idee weiterverfolgen solle.
Die Gemeinderäte stimmten dem Antrag einmütig zu, machten aber deutlich, dass ein solcher Laden unter keinen Umständen schon bestehende Läden gefährden dürfe.
Zu den „Talenten“, mit denen Rohrdorf „wuchern“ kann, gehört auch seine Landschaft. Diese in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft zu sichern und zu pflegen ist deshalb eine der zentralen Aufgaben, die sich die Ökomodellregion vorgenommen hat. Die Gemeinde möchte es dabei nicht belassen, der Umweltausschuss beschloss deshalb einstimmig, dem Landschaftspflegeverband Rosenheim beizutreten.
Ein Verein, von dem man sich unter anderem professionelle Unterstützung bei der Sicherung der Rohrdorfer Filze erhofft. Wie groß die Bedeutung dieses Naturraumes tatsächlich ist, weiß man spätestens seit einem Fauna-Gutachten aus dem letzten Jahr. Dieses stellte fest, dass dort noch zwei vom Aussterben bedrohte Tierarten heimisch sind: Grauammer und Wimpernfledermaus.
Fahrradbeauftragter
wird gesucht
Landschaft ist aber auch Erholungsraum und ein wichtiges Verkehrsmittel, um ihn naturverträglich erleben zu können, ist das Fahrrad. Der Umweltausschuss hat einstimmig beschlossen, die ehrenamtliche Stelle eines Fahrradbeauftragten auszuschreiben, auf die man sich ab sofort bewerben kann. Er soll sich im engen Kontakt mit den Bürgern um alle jene Punkte kümmern, bei denen Verbesserungsbedarf besteht.
Um die Bürger frühzeitig zu informieren und einzubinden, schlug die CSU-Fraktion eine „Rohrdorf-App“ vor. Die Bandbreite dessen, was denkbar wäre, ist groß. Der Gemeinderat beauftragte deshalb die Verwaltung mit der Bildung einer Arbeitsgruppe, die ausloten soll, was für Rohrdorf tatsächlich sinnvoll wäre, und dabei die Aktualisierung der Gemeindehomepage nicht zu vernachlässigen.