Stephanskirchen – „Seien Sie gut zu den Kindern, wir haben nichts Besseres“, diesen Satz von Otfried Preußler hat Eva-Maria Mayr als Lehrerin und Rektorin gelebt, diese Philosophie hat sie verinnerlicht und an Eltern, Kollegen, Verwaltung weitergetragen. Zwölf Jahre lang hat die Pädagogin die Geschicke der Grundschule Schloßberg geleitet, jetzt steht dieses Plädoyer für Kinder auf der Wand im Foyer der Schule. Eva Mayr wurde von Schulrätin Marion Zoudlik, Kollegen, Schülern, Elternbeirat, der Schülerarche und dem Stephanskirchener Bürgermeister Karl Mair in den Ruhestand verabschiedet. Während der zwölf Jahre unter Mayr hat sich die Schule von einem gemütlichen, schon etwas überholungsbedürftigem Schiff in „eine flotte Rennyacht“ verwandelt, meint Organisatorin und Lehrerkollegin Steffi Hädicke. Mit Diplomatie, Einfallsreichtum und Humor sei es Mayr stets gelungen, die Wogen zu glätten, zu vermitteln und mit allen zu reden. „Sie haben uns als Elternbeirat immer mit ins Boot genommen“, würdigte Elternbeiratsvorsitzende Susanne Mendel die hervorragende Zusammenarbeit und bedankte sich für die „vielen tollen Jahre“. „Evi Mayr ist ein Mensch mit viel Herz für kleine und große Menschen“, weiß auch Milena Adler von der ,Schülerarche’, die besonders die Spontanität und das Improvisationstalent der scheidenden Schulleiterin zu schätzen weiß.
Klassenrap
und Lagerboogie
Wie beliebt die leidenschaftliche Pädagogin ist, zeigten ihr „ihre“ Kinder – aufgrund von Corona – per Video-Clips. Mit Schifferlied und Klassenrap, Lagerboogie und Bauchtrommelwirbel der Deutschklasse, Reimen und Glückwünschen bedankten sich die Schüler aller Jahrgangsstufen bei der Rektorin. Ihre eigene Klasse tanzte in fescher Tracht einen zünftigen Landler in der 2019 fertiggestellten Turnhalle. Auch die Lehrerkollegen zogen ein musikalisches Resümee – als Mayr-Double mit Langhaarperücke. Bei ihren letzten Worten als Rektorin blickte Mayr auf ihren Kasperl, der sie seit ihrer ersten Klasse durch das gesamte Schulleben (1964 – 2020) begleitete, die letzten zwölf Jahre „als erster Berater im Rektorat“. Grund hierfür: „Der Kasperl bringt die Kinder zum Lachen, die Lehrer zum Schmunzeln und nimmt alles mit etwas Humor“, so Mayr. Sie geht, doch der Kasperl bleibt – als Glücksbringer für ihre Nachfolgerin. „Ein bisschen Humor im Alltag schadet nie“, so Mayr.