Prutting/Riedering/Rohrdorf/ Schechen/Stephanskirchen – Der Auftritt hinterließ Eindruck: Fünf Bürgermeister – Stefan Adam (Schechen), Simon Hausstetter (Rohrdorf), Karl Mair (Stephanskirchen), Johannes Thusbaß (Prutting) und Christoph Vodermaier (Riedering) – beluden zwei Autos mit den Stellungnahmen ihrer Bürger zum Raumordnungsverfahren des Brenner-Nordzulaufs und brachten diese direkt zur Regierung von Oberbayern in die Maximilianstraße nach München. Die Kollegen aus Neubeuern und vom Samerberg hatten dem Quintett die Stellungnahmen ihrer Bürger auch noch mitgegeben.
Der Initiator
war zufrieden
Allein Karl Mair brauchte eine Sackkarre: knapp 3000 Stellungnahmen nahm er aus Stephanskirchen mit zur Regierung von Oberbayern. Dicht gefolgt von Simon Hausstetter, dessen Idee es war, die Stellungnahmen höchstpersönlich abzuliefern – etwas über 2000 sind es aus Rohrdorf. Sein Beifahrer Karl Mair verriet auf der Rückfahrt, dass der Kollege sehr zufrieden aussehe.
Vor dem Gebäude der Regierung stießen die Bürgermeister dann auch noch auf Vertreter von Bürgerinitiativen aus dem südlichen Inntal und aus Tuntenhausen, deren Unterlagen sie auch gleich noch mitnahmen, sodass sich die Zahl der Stellungnahmen zum Brenner-Nordzulauf, die zur blauen und violetten Trasse (beide östlich des Inns, Anm. d. Red.) bei der Regierung landeten, allein Freitagmittag um deutlich über 10000 erhöhte. „Und was aus dem westlichen Bereich kam, das wissen wir ja gar nicht“, so Stefan Adam. Christoph Vodermaier erinnerte daran, dass diese gut 10000 Stellungnahmen nur die seien, die nicht per Post oder E-Mail direkt an die Regierung gingen, „die Zahl ist insgesamt deutlich größer.“
Regierungspräsidentin Maria Els und ihre Mitarbeiter „waren von der großen Anzahl schon sehr beeindruckt“, schildert Vodermaier und fügt zufrieden an: „Das war ein gutes Signal.“ Das sei, so Mair, auch durchaus die Absicht gewesen. „Wir wollten unsere Betroffenheit persönlich zeigen, nicht die Stellungnahmen anonym abliefern.“
Die Bürgermeister waren positiv überrascht, wie viel Zeit sich Maria Els für sie nahm. Sie habe keine Andeutungen gemacht, was sie von den Trassen zum Brenner-Nordzulauf halte, so Mair, wollte aber sehr wohl wissen, wie die Wahrnehmung der Bürger sei und wie sehr die Gemeinderäte hinter dem Widerstand stehen. Dass die Bürger überrascht wurden davon, wie sehr ihre Orte – alles keine klassischen Inntalgemeinden – betroffen sind, als die Ostumfahrung der Stadt Rosenheim ins Spiel kam, war der Regierungspräsidentin neu. Wie hoch Els dieses Raumordnungsverfahren ansiedelt, erstaunte Johannes Thusbaß: „Das hat für die Regierung von Oberbayern die gleiche Dimension, wie das Verfahren zur dritten Startbahn am Münchner Flughafen.“
Acht oder neun Mitarbeiter der Regierung von Oberbayern werden sich nun, da die Frist für Stellungnahmen gestern, Freitag, abgelaufen ist, mit den Stellungnahmen beschäftigen. Sechs Monate plus eine mögliche Verlängerung um zwei Monate sind dafür vorgesehen.