Josef Bierwirth
Berufsoberschule 12 Technik, Schnitt 1,2
Rechtmehring
„Es ist wichtig, von Anfang an mitzuarbeiten. Dann ist auch die Zeit vor den Prüfungen entspannter. Man sollte sein Bestes geben und dann auch mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich habe meine Zeit an der BOS Wasserburg genossen. Unsere Lehrkräfte haben uns gut betreut und zum Lernen animiert, wenn es nötig war. Auch der Zusammenhalt in der Klasse war größtenteils gut. Ich werde nächstes Jahr die 13. Klasse besuchen, um mein allgemeines Abitur zu erlangen. Es freut mich, dass unser Jahrgang als Erster die 13. Klasse im technischen Zweig an der BOS Wasserburg besuchen darf. Danach habe ich vor, einen natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengang zu belegen.“
Magdalena Manzinger
Klasse Berufsoberschule
Wirtschaft (1,5)
Rechtmehring
„Mir hat es sehr viel gebracht, wenn ich bereits im Unterricht viel mitgearbeitet habe. Zum einen habe ich den Stoff schon relativ gut verstanden und musste ihn zu Hause nur noch vertiefen, zum anderen hat mir das in der Mitarbeit sehr gute Noten eingebracht. Da ich nebenbei noch arbeitete, gab es schon Zeiten, die sehr stressig waren, aber da ich eben in der Schule schon mitgearbeitet hatte, gab‘s zu Hause deutlich weniger zu lernen. Das Homelearning während Corona hat mir persönlich zugesagt, da ich in meinem eigenen Tempo lernen konnte. Wenn ich Fragen hatte, wusste ich, dass ich mich an die Lehrkräfte wenden kann. Im Oktober beginne ich nun ein duales Studium.“
Lisa Niedermaier
Berufsoberschule 12
Wirtschaft (1,3)
Babensham
„Zu versuchen, aus dem Unterricht möglichst viel mitzunehmen, erspart schon viel Lernerei. Zugeflogen kamen mir meine Noten nicht, aber mir fiel das Lernen schon immer relativ leicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir zu gewissen Zeiten schon gedacht, dass ich, wenn ich normal zur Arbeit gehen würde, gerade mehr Freizeit hätte. Allerdings gab es auch stressfreie Phasen, in denen man das Schülerleben schon genießen konnte. Mir persönlich hat hier Corona sehr in die Karten gespielt, da es mir leicht fiel, mir den Unterrichtsstoff selbst zu erarbeiten. Für mich geht es jetzt noch weiter auf der BOS, um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Anschließend möchte ich studieren.“
Anna Nappert
Fachoberschule
Sozialwesen (1,5)
Oberseeon/Moosach
„Ein Ziel vor Augen zu haben motiviert zum Lernen. Natürlich hilft es, immer gut mitzuarbeiten, sodass man sich vor den Prüfungen die nötige Ruhe gönnen kann, um dann gestärkt in die Prüfungen zu gehen – und am wichtigsten: den Glauben an sich selbst nie zu verlieren. Im Großen und Ganzen habe ich die Schule meist positiv gesehen: Enge Freundschaften, die entstanden sind, wertvolle Erfahrungen, die ich durch unzählige Praktika, aber auch allgemein im Schulalltag sammeln durfte und unvergessliche Momente. Kommendes Jahr werde ich hier an der BO Wasserburg noch mein allgemeines Abitur anstreben um dann, nach 13 Jahren Schule, endlich Lehramt studieren zu können.“
Maria Mayer
Klasse Fachoberschule 12 Technik (1,4)
Warmeding/Babensham
„Wie kam es zu meinem Erfolg? Mir fällt es einfach leicht, naturwissenschaftliche Fächer zu verstehen und ich habe ein einigermaßen gutes Gedächtnis, um mir im Unterricht Gesagtes direkt merken zu können. Über meine Schulzeit kann ich nichts Besonderes berichten, noch ist sie allerdings nicht vorbei. Als Nächstes gehe ich in die 13. Klasse, um nach Erlangung des Fachabiturs in diesem Jahr dann im kommenden Jahr noch das Abitur und damit die Zugangsberechtigung zu einem Universitätsstudium zu bekommen. Für den genauen Weg für die Zeit, wenn die Schule wirklich vorbei ist, habe ich noch keine konkreten Pläne. Allerdings denke ich natürlich daran, zu studieren.“
Markus Schüller
Berufsoberschule 13
Wirtschaft (1,3)
Ramerberg
„Nach meiner Berufsausbildung und ersten Berufserfahrungen habe ich mich gezielt für ein Studium und als Zwischenschritt für die BOS entschieden. Der Weg über eine Berufsausbildung zum Abitur hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Abiturienten, da man in Sachen Lernbereitschaft und Persönlichkeit schon weiter ist. Nach Realschule, Berufsschule und jetzt BOS ziehe ich ein positives Resümee: Neben vielen Freunden habe ich einige sehr gute und engagierte Lehrkräfte kennengelernt, die die Schüler stets gefordert, gefördert und den Grundstein für erfolgreiche Abschlüsse gelegt haben. Ich habe inzwischen ein duales Studium zum Wirtschaftsingenieur begonnen.“
Wasserburg – Ein ganz besonderes Schuljahr haben die Absolventen der Beruflichen Oberschule Wasserburg nun hinter sich gebracht, die Corona-Krise hat natürlich auch hier die Welt verändert. „Dennoch haben sich insgesamt 181 Absolventen nicht aufhalten lassen, wobei 147 die 12. Klasse (Fachabitur) und 34 die 13. Klasse (Abitur) erfolgreich gemeistert haben“, freut sich Oberstudienrätin Ingeborg Huber.
Frei nach dem Motto „Es scheint immer unmöglich, bis man es in die Tat umgesetzt hat“ (Nelson Mandela) hätten die Absolventen das, was ab dem 13. März, dem Tag, an dem die allgemeine Schulschließung ausgerufen wurde, streckenweise von so manchem Schüler und Lehrer erst einmal als „unmöglich“ angesehen wurde, dennoch gemeinsam mit ihren Lehrkräften einfach „gemacht“ und nun sei es geschafft.
„Sie haben trotz der in diesem Schuljahr vielen ungewohnten Umstände – von Fernunterricht bis Präsenzunterricht unter strengen Hygienevorschriften – ihr Ziel erreicht“, so Huber. „Knapp 15 Prozent konnten sogar einen Traumabschluss mit einer Eins vor dem Komma erreichen.“ Die Notendurchschnitte zeigen laut Huber „keinen negativen Corona-Effekt“.
In klasseninternen Abschlussfeiern und unter Einhaltung der notwendigen Hygienevorschriften wurden den Absolventinnen nun ihre Fachabitur- beziehungsweise Abiturzeugnisse überreicht.
Lehrkräfte organisieren
die Feier
Die Feiern für die Klassen wurden individuell von je zwei Lehrkräften organisiert und waren ganz unterschiedlich gestaltet. So gab es in einem Raum mal Musikbeiträge von Schüler- oder Lehrerseite oder eben aus der Konserve, nebenan vielleicht eine Tanzeinlage, anderswo Gedichte, nirgends durften natürlich feierliche Reden und Glückwünsche bei der Überreichung der Zeugnisse fehlen. Auch Ingeborg Huber griff in die Saiten und spielte auf ihrer Zither ein Ständchen für ihre Ehemaligen.
„Es war jeweils ein kleiner, fast intimer Rahmen, in dem, angepasst an die Wünsche und Beiträge der Beteiligten, der Abschluss auf ganz unterschiedliche Weise zelebriert werden konnte“, fasst Oberstudienrätin Huber zusammen. Statt vieler Reden von Vertretern der Politik oder der Schulgremien, die kurzerhand als Grußworte den Zeugnissen beigelegt wurden, richteten die Klassenleitungen sowie die Klassensprecher recht persönliche und auf die jeweilige Klasse zugeschnittene Worte an die je ein großes Klassenzimmer füllende Gemeinschaft.
Vertreterinnen des Elternbeirats besuchten jede Klasse und gratulierten den Absolventinnen und überreichten allen als Erinnerungsgeschenk eine ganz besonders bedruckte Kaffeetasse für die „mit Abstand Besten“.
Die Schulleitung ließ es sich natürlich auch nicht nehmen, vorbeizuschauen und noch einmal persönlich zu gratulieren und dabei auch die Jahrgangsbesten zu ehren.
Keine Angehörigen oder Freunde
dabei
Die Wasserburger Schulleiterin, Oberstudiendirektorin Claudia Romer, hat schon in ihrem schriftlichen Grußwort an die Absolventen betont, dass die Ehemaligen „mit Recht darauf stolz sein dürfen, mit Einsatzwillen und Durchhaltevermögen die besondere Situation der letzten Monate mit all den ganz neuen Wegen und Hindernissen gemeistert zu haben“.
Sicher seien die Absolventen nun gestärkt und voller Selbstbewusstsein aus dieser Situation hervorgegangen und nähmen das Bewusstsein dieser Stärke mit für ihre Zukunft voller Elan und Zuversicht, hieß es unter anderem weiter.
Der Elternbeiratsvorsitzende Wolfgang Altinger hat in seinem Grußwort noch befürchtet, dass diese Gruppenfeiern im Vergleich zu der ansonsten an der Berufsoberschule Wasserburg üblichen großen Abschlussfeier „auf gut bayerisch ebbs und nix“ sein könnten.
Ingeborg Huber: „Die fröhlichen Gesichter, die unsere Schule verließen, schienen das jedoch nicht zu bestätigen.“
Leider hätten die Angehörigen und Freunde zum Mitfeiern gefehlt. „Deshalb haben wir Lehrkräfte den Absolventen ans Herz gelegt, dass sie denen, die sie auf ihrem Weg immer unterstützt haben, auch unseren Dank und Grüße aussprechen und sich im Rahmen von privaten Familienfeiern ganz bewusst gemeinsam mit diesen Wegbegleitern über den Erfolg freuen sollen“, so Oberstudienrätin Huber.