Eggstätt – Schon in Rimsting und Bernau war die von Astrophysiker Manuel Philipp beantragte Teilnahme an der „Earth Night“ gegen Lichtverschmutzung ein heißes Eisen, und nun kam es auch in Eggstätt zu einer kurzen, aber heftigen Debatte. Schlussendlich gab es dann die gemeindliche Zusage für eine punktuelle Unterstützung zu diesem Vorhaben. Zudem sollen die Bürger im Gemeindeblatt über die Aktion informiert und zur Teilnahme animiert werden. Wie Bürgermeister Christian Glas (FB) zusammenfasste, sei Philipp an die Gemeinde herangetreten. Das Motto der „Earth Night“ ist nach Angaben der Verantwortlichen: „Wenigstens eine dunkle Nacht pro Jahr.“
Da am 17. September Neumond herrsche, könne man mit einem teilweise oder vollkommenen Abschalten der Straßenbeleuchtung insbesondere auf Lichtverschmutzung und ihre Folgen für Umwelt und Tiere aufmerksam machen, fasste Glas den Antrag Philipps weiter zusammen.
Während Katharina Weinberger (Grüne) die Idee begrüßte, lehnte Bürgermeister Glas das Ansinnen ab. „So einfach ist das leider nicht“, gab er zu bedenken. Die Gemeinde habe zum einen eine Verkehrssicherungspflicht und zum anderen könne die Gemeinde die Straßenlaternen nicht eigenmächtig an- und abschalten. Dies sei aufwendig und teuer, ein Techniker müsste dafür jeweils aus Ampfing anreisen.
Helmut Hundhammer (CSU) fand die Idee generell interessant, wenngleich auch er den technischen Aufwand ablehnte. Stattdessen regte er an, die Straßenlaternen auf Gemeindegebiet auf insektenfreundliche und weniger „energiefressende“ LED-Lampen umzustellen. Glas erklärte hierzu, dass man damit schon in der kürzlich hergestellten Kirchmeierstraße begonnen habe, wies aber im gleichen Atemzug darauf hin, dass nun schon einige Beschwerden ob des grellen Lichts und des blendenden Effekts eingegangen seien.
Mit dem alten Gemeinderat habe man im Zuge der Straßen-Herstellung vor einigen Jahren bei einem Ortstermin in Kolbermoor verschiedene Lampenmodelle angeschaut.
Jakob Illi (Grüne) betonte, dass es für die Gemeinde nicht verpflichtend sei, die Straßenbeleuchtung abzustellen. Gleichwohl sehe er hier die Gemeinde mit einer gewissen Vorbildfunktion, die Gemeinde könne und solle ein Zeichen setzen. Thomas Nitzinger (FB) wandte ein, dass die Kirche ihre Teilnahme an der „Earth Night“ schon zugesagt habe. Fraktionskollege Kajetan Huber regte an, auch am Hartsee auf künstliche Straßenbeleuchtung zu verzichten, was aber Bürgermeister Glas unter Verweis auf die Anbindung an das Leitungsnetz durch ganz Eggstätt als nicht einfach bezeichnete. Seinen ersten Beschlussvorschlag, bei der „Earth Night“ mit einer Reduzierung oder Abschaltung der Straßenbeleuchtung teilzunehmen, lehnten schließlich alle Gemeinderäte, bis auf die beiden Gemeinderäte Illi und Weinberger, dann doch ab. Ein zweiter Beschlussvorschlag, dem sich die Gemeinderäte dann einstimmig anschlossen, lautete, punktuell, also da, wo es ohne Aufwand geht, die Straßenbeleuchtung abzuschalten, und auch die Bürger im Gemeindeblatt auf die „Earth Night“ im September dieses Jahres und ihre Bedeutung in der Bevölkerung aufmerksam zu machen.