Nußdorf – Die Bezeichnung „Corona-Hotspot“ stößt Bürgermeister Sepp Oberauer sauer auf. Seit Längerem hätte es keine Corona-Kranken mehr in Nußdorf gegeben. Deshalb spricht der Rathauschef nun Klartext: „Hotspot sind wir jetzt auf keinen Fall mehr. Die Leute halten sich an die Vorschriften.“ Anfangs war man gleich „voll dabei“, räumt Oberauer in Bezug auf die Corona-Problematik ein. Ende März und Anfang April gab es etwa 50 Erkrankte. Jetzt sei die Sachlage aber eine andere.
Lage in Nußdorf habe sich längst beruhigt
Laut Oberauer gab es vor dem Lockdown noch eine Vereinsversammlung in Nußdorf. Einer der Anwesenden war mit Corona infiziert. „Kurz darauf folgte dann noch die Kommunalwahl.“ Und so zog das Ganze seine Kreise, erläutert der Rathauschef. Einen Vorwurf könne man da niemanden machen. „Das wusste man damals ja noch nicht so genau.“ Ob das für den Ort geschäftsschädigend war? Natürlich, sagt Oberauer. Vor allem hätte sich die Lage in Nußdorf zu dem Zeitpunkt, wo der Tourismus langsam wieder anrollte, längst beruhigt. „Da war schon nicht mehr los.“ Mittlerweile seien die damals Erkrankten wieder gesund. Ende April habe sich die Lage in Nußdorf entspannt. Und: Es gebe bislang keinen Corona-Toten, versichert Oberauer.
Eine Statistik der Gemeinde Nußdorf, die auch Eheschließungen und Hausgeburten umfasst, zeigt, dass es bis einschließlich 31. Juli neun Sterbefälle gab. Sechs davon würden die Monate Januar bis Juni betreffen, erklärt Martina Schweinsteiger, Leiterin des Standesamts Nußdorf. In den Vorjahren waren es deutlich mehr: 2019 gab es 24 Sterbefälle, 2018 sogar 35.
Auch Hochzeiten fanden in diesem Jahr in Nußdorf statt. Zwei Trauungen gab es im April, drei im Juni, eine im Juli und eine im August, sagt Schweinsteiger. Die Paare, die sich im April trauen ließen, hätten nur zu zweit geheiratet. „Wir haben in der Gemeinde Nußdorf ein Hygienekonzept, auch die Eheschließungen betreffend, erstellt.“ Man müsse sich einfach an die Regeln halten, dann wäre das Heiraten „wunderbar möglich“.
Hochzeitssaison noch nicht beendet
Keine der Eheschließungen sei auf 2021 verschoben worden. „Dann müssten wir alle Urkunden neu anfordern. Das wäre sehr aufwendig für die Paare“, so Schweinsteiger.
Beendet sei die Hochzeitssaison in diesem Jahr noch nicht: Im September stünden noch vier Eheschließungen an sowie im Oktober und im November jeweils eine. Unterm Strich finden heuer also mehr Hochzeiten statt als in den vergangenen Jahren. Bis auf 2016 – da waren es 16 Eheschließungen. Auch Geburten gab es in diesem Jahr in Nußdorf. „Wir haben hier die Besonderheit, dass immer mal wieder Kinder in Nußdorf direkt auf die Welt kommen“, sagt Schweinsteiger.
In Nußdorf gebe es glücklicherweise drei Hebammen. In diesem Jahr konnten schon zwei Hausgeburten verzeichnet werden. Zum Vergleich: 2019 und 2017 gab es keine Geburten, 2018 und 2016 jeweils eine.