Leitmannstetter sagt: „Überhaupt kein Vergleich mit 2013“

von Redaktion

Halle am Vogtareuther Flugplatz unter Wasser – Pruttinger Dorfweiher tritt über die Ufer

Rohrdorf/Riedering – Um 4 Uhr trieb es Hartmut Voeckler aus dem Bett. Da stand sein Keller im Rohrdorfer Ortsteil Achenmühle schon unter Wasser. „Die Feuerwehr kam, hat aber erstmal nichts unternommen. Es gab wichtigere Einsätze“, schildert Voeckler.

Er hat eine eigenen Pumpe, die arbeitete schnell an der Grenze der Belastbarkeit, „die kämpft gerade schwer“. Kam aber gegen die Wassermenge nicht an, Tiefkühltruhe, Waschmaschine und Boiler überlebten den Wassereinbruch nicht. Im Laufe des Vormittags kam die Feuerwehr Grainbach aus der Nachbargemeinde, schleppte Sandsäcke in Voecklers Garten, damit der gerade ausgepumpte Keller nicht wieder voll läuft, denn die Rohrdorfer Achen stieg noch mal. Seinen zweiten Urlaubstag hatte sich Voeckler auch anders vorgestellt.

Rudolf Leitmannstetter, der Vogtareuther Bürgermeister, hatte im Gegensatz zu etlichen seiner Kollegen einen relativ normalen Tag – der Ort liegt auf dem Innhochufer. „Und bei Zaisering hat der Bauhof glücklicherweise letzte Woche einen Graben geräumt, der uns sonst heute vielleicht Probleme gemacht hätte.“ So stand nur die Segelfliegerhalle am Flugplatz kurzfristig unter Wasser.

In Stephanskirchen weiß man, dass nach solchen Regenfällen gerne mal der Inn über die Ufer tritt, von Dramatik war am späten Vormittag im Rathaus nichts zu spüren – zumal auch der Simssee voll aber friedlich war.

In Prutting trat der Dorfweiher Mösl über die Ufer, Schule und Turnhalle wurden vorsichtshalber mit mobilen Sperren geschützt, zwischendurch wurde es auf ein paar Straßen eng, aber „nichts Dramatisches passiert“, hieß es aus dem Rathaus.

Riederings Bürgermeister Christoph Vodermaier wurde schon um halb fünf von besorgten Bürgern aus dem Bett geholt. Sein Fazit am späten Nachmittag: „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“. Das große neue Regenrückhaltebecken in der Nähe des Wertstoffhofes hielt, „da wäre noch reichlich Platz gewesen“, so Vodermaier.

Probleme macht der Bach im weiteren Verlauf, wo der Hochwasserschutz noch ausgebaut werden soll – im kommenden Jahr. „Es gab Überschwemmungen, aber kein Vergleich mit 2013“, so ein erleichterter Bürgermeister.

Weitere Informationen, Bilder und Videos rund um das Hochwasser in der Region finden Sie unter www.ovb-online.de.syl