Unzählige Keller vollgelaufen

von Redaktion

Land unter in Kirchdorf und Umgebung – 63 Einsätze für die Feuerwehr

Kirchdorf/Raubling – „Man schaut dem Wasser zu und kann nichts machen.“ So die fassungslosen Worte von Raublings Bürgermeister Olaf Kalsperger. So einen Unwetter-Vorfall habe er während seiner gesamten Amtszeit noch nicht miterlebt. Am gestrigen Dienstag sind in Kirchdorf bei Raubling sämtliche Keller vollgelaufen und einige Straßen wurden überflutet. Auch zu Stromausfällen sei es gekommen. Laut Martin Gruber, Kreisbrandmeister vom Bereich Inntal, sind 63 Einsätze zu absolvieren gewesen. Insgesamt waren elf Feuerwehren sowie das THW Rosenheim im Einsatz.

Wasser tritt über Ufer
des Litzldorfer Bachs

Grund für das Hochwasser war ein Überlaufen des Litzldorfer Bachs, erklärte Gruber auf Nachfrage. Zunächst habe sich der Regenwasserkanal zurückgestaut, und dann sei das Wasser über die Ufer getreten.

Wie das Landratsamt Rosenheim in einer Pressemitteilung mitteilte, waren drei Hochwasserpumpen im Einsatz, um ein Abpumpen des Wassers aus den Kellern zu ermöglichen. Sie transportieren das Wasser aus dem Regenwasserkanal über die Kreisstraße RO 7 in die sogenannte Arzer Wiese. Abends musste dann die RO7 in Kirchdorf überdies gesperrt werden, berichtete Gruber. Seit frühmorgens sei es rundgegangen, berichtete Kalsperger. Aufgrund des Hochwasser-Alarmplans sei er gestern um etwa 3.15 Uhr von einem Mitarbeiter informiert worden, dass zwei Pegelstände auf Meldestufe 1 sind. Um 6 Uhr sei dann Meldestufe 2 ausgerufen worden. Vorkehrungen mussten getroffen werden. Sämtliche Gehwege und Straßen seien überflutet gewesen. Darunter beispielsweise die Zufahrt zum Friedhof, erklärte Kalsperger. Auch die Kufsteiner Straße sowie Teile der Neubeurer Straße standen unter Wasser. Von der Neubeurer Straße sei das Wasser weiter in Richtung Kindergarten „Sonnenblume“ gelaufen und habe den Garten überschwemmt. Laut Martin Gruber wurde gestern noch das Wasser vom Grundstück abgepumpt. „Man ist ratlos. Da fällt einem nix mehr ein“, äußerte sich Kalsperger. Wo es möglich war, wurde das Wasser gestern noch abgepumpt, teilte Gruber auf Nachfrage mit. Weitere Maßnahmen konnten vereinzelt erst durch sinkende Wasserstände vorgenommen werden. „Die gefährdeten Objekte wurden mit Sandsäcken gefüllt.“

Im Kieswerk Neuner in Neubeuern wurden die Säcke befüllt, welche die einzelnen Einsatzstellen durch Pendelverkehr versorgten. Auch die Autobahn A8 im Bereich Wasserwiesen, welche zum Gemeindegebiet Raubling gehört, wurde durch Sandsäcke gesichert.

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Weitere Infos sowie weitere Fotos und Videos zum Hochwasser finden Sie auf www.ovb-online.de

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