Halfing – Seit 100 Tagen ist Regina Braun (CSU) die neue Chefin im Halfinger Rathaus. Die nötige Ausdauer bringt die studierte Sport- und Englischlehrerin schon aus ihrem alten Beruf mit. Aber auch ihre Erfahrung als Zweite Bürgermeisterin der Gemeinde erleichterte ihren Amtsantritt.
„Wenn ich ein Ziel vor Augen habe, dann will ich da auch hin“, sagt Regina Braun. 39 Jahre unterrichtete sie Sport und Englisch an der Grund- und Mittelschule Westerndorf St. Peter bei Rosenheim, seit 1. Mai ist sie hauptamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Halfing. 100 Tage ist sie nun im Amt. „Eine Zeit, die unglaublich schnell vergangenen ist“, berichtet die Bürgermeisterin. Sich selbst bezeichnet die Rathauschefin als „Sprinterin“, auch wenn mit zunehmenden Alter die Ausdauer gewachsen sei, erläutert die gebürtige Lüneburgerin und lacht.
Enge Zusammenarbeit mit Amtsvorgänger
Ihren Amtsantritt erlebte Braun trotz Ausbruch der Corona-Pandemie positiv. „Ich wurde sehr gut von meinem Vorgänger Peter Böck unterstützt“, so Braun. Bereits eine Amtsperiode war sie Zweite Bürgermeisterin von Halfing. „Wir haben uns für die Amtsübergabe viel Zeit genommen, einzelne Themen durchgesprochen und die Unterlagen sortiert“, sagt Vorgänger Peter Böck (CSU). Der Übergang sei daher sehr fließend und harmonisch gewesen. Regina Braun habe ihn auch immer sehr gut als Zweite Bürgermeisterin unterstützt und vertreten. Böck betont aber auch, dass die Herausforderung bei der Arbeit als Erste Bürgermeisterin deutlich größer sei, „aber Frau Braun wird das meistern“, ist sich der Amtsvorgänger sicher.
Für die kommenden sechs Jahre hat sich Regina Braun einiges vorgenommen. Ihr Ziel: „Ich möchte eine hohe Transparenz herstellen, zu allem, was ich tue, damit sich die Leute abgeholt fühlen.“ Bislang klappe das auch ganz gut. Zahlreiche Bürger seien bereits mit konstruktiven Meldungen und Ideen gekommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und dem Zweiten Bürgermeister Konrad Aicher (HWV) laufe sehr gut. „Ich bin gerne in der Amtsstube. Dort bin ich gut und gerne beschäftigt“, resümiert Braun.
In den kommenden sechs Jahren will Braun die Projekte ihres Vorgängers vorantreiben – aber auch eigene Ideen umsetzen. Der Fokus liege laut Braun vor allem auf der Neugestaltung der Ortsmitte. Nachdem die Gemeinde vor Kurzem die alte Reismühle gekauft hat und dort Wohnungen und Geschäfte bauen will, stehe nun auch zur Debatte, ob die Gemeinde das Gelände hinter der Reismühle kaufen soll. Auch dafür habe man das Vorkaufsrecht. „Ich könnte mir vorstellen, dass dort ein zweites Ortszentrum, ein Erholungszentrum mit Park, ohne massive Bebauung entstehen könnte“, sagt Braun. Aber auch das Baugebiet Rosenstraße soll Bauen, überwiegend für Einheimische, zulassen. „Die Außenbereichssatzung dafür haben wir bereits beschlossen.“ Auch die Planung eines Bauhofs gemeinsam mit Schonstett soll weiter vorangetrieben werden.
Biomasse-Heizung für kommunale Gebäude
Als „Leuchtturmprojekt“ will Regina Braun die Energieversorgung in Halfing nachhaltiger und ökologischer gestalten. Dafür sollen zunächst die kommunalen Gebäude sowie der künftige Neubau, der auf dem Reismühlen-Gelände entstehen wird, an eine Biomassen-Heizanlage angeschlossen werden. Ganz im Sinne der Umwelt sollen auch die Radwege nach einem alltagsgerechten Konzept saniert werden.
Für mächtig Zündstoff im Gemeindealltag bei Bürgern wie Verwaltung sorge das Verkehrsaufkommen. Da aufgrund der Lkw-Maut zahlreiche Fahrer die Staatsstraßen über Vogtareuth, Rosenheim, Griesstätt, Bad Endorf und Halfing nutzen, brettere der Schwerverkehr durch die Ortschaften. „Ich hoffe sehr, dass durch die Rosenheimer Westtangente Entlastung kommt“, so Braun.
Ihr höchstes selbsterklärtes Ziel ist jedoch die Bürgerbeteiligung im Gemeindeleben zu beleben und Halfing „aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken“, sagt sie.