Samerberg – Rund zwei Drittel der Samerberger Haushalte müssen seit dem gestrigen Montag ihr Trinkwasser abkochen. Bürgermeister Georg Huber hat eine entsprechende Verfügung erlassen.
„Aufgrund des Hochwassers haben wir eine Trinkwasser-Prüfung in Auftrag gegeben“, berichtet der Rathauschef. Aus dem Prüfbericht des Gesundheitsamtes ginge hervor, dass ein Grenzwert im mikrobiologischen Bereich im Netz der Trinkwasserversorgung überschritten wurde. „Es handelt sich dabei um den Grenzwert für E-Coli-Keime“, erläutert Huber.
Grenzwert
überschritten
Für die Prüfung seien Proben an unterschiedlichen Stellen des Wassernetzes entnommen worden. Lediglich an einer Stelle sei der Grenzwert überschritten, der für die sogenannten Escherichia coli – kurz E-Coli – immer bei null KbE (Kolonie bildende Einheit) liegen müsse. Denn der Keim könne zu Infektionskrankheiten führen. An der betroffenen Stelle sei der Wert laut Huber bei 1 (kleinste Einheit) gelegen. Die Ursachen für die Verunreinigung sind noch nicht bekannt. „Wir vermuten aber, dass es Folgen des Hochwassers sind“, sagt Huber. In den kommenden Tagen müssen betroffene Bürger ihr Wasser zum Trinken oder zur Vorbereitung von Speisen mindestens fünf Minuten lang sprudelnd abkochen und danach etwa zehn Minuten stehen lassen, teilte das Gesundheitsamt auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen mit. Auch zum Abwaschen von Salaten, Gemüse und Obst, zum Spülen von Gefäßen und Geräten, in denen Lebensmittel zubereitet oder aufbewahrt werden, sowie für medizinische Zwecke oder zum Herstellen von Eiswürfeln sollte man nur abgekochtes Wasser benutzen. Heute hat die Chlorierung des Samerberger Trinkwassernetzes begonnen. Bis das Wassernetz von innen gereinigt ist, könne es einige Tage dauern, sagt der Rathauschef. „Nach der Chlorierung werden erneut Stichproben genommen. Wenn die Werte stimmen, geben wir Entwarnung“, erläutert Huber. Betroffen von der Abkochverordnung sind nur Haushalte, die ihr Trinkwasser aus den drei Brunnen in der Samerberger Filze beziehen. Rund ein Drittel der Haushalte im nördlichen Gemeindeteil beziehe laut Huber das Trinkwasser aus der Quelle Steinkirchen (siehe Infokasten) und müsse nicht abkochen.
Über halbe Million
Euro für Brunnen
Erst im vergangenen Jahr ist ein neuer Brunnen in der Samerberger Filze in Betrieb genommen worden. „Dass jetzt die erste Abkochverordnung erlassen wird, ist natürlich ärgerlich“, sagt Georg Huber. „Besonders, weil die Gemeinde über eine halbe Million dafür investiert hat.“