Gemeinsam für den Artenschutz

von Redaktion

Pittenharter Insektenhotel niedersächsischen Ursprungs soll weiter ausgebaut werden

Pittenhart – Insektenhotels kann man mit einfachen Mitteln zu Hause selbst basteln. In Pittenhart gibt es eines davon, das wie eine Fünf-Sterne-Deluxe-Variante daherkommt. Gebaut und gestiftet hat das Insektenhotel der Verein Unabhängiger Treiber (VUT) aus dem niedersächsischen Hedeper im Landkreis Wolfenbüttel. Seitdem besucht der Verein die Gemeinde einmal im Jahr. Aber wie kam es zu der bayerisch-niedersächsischen Freundschaft zwischen dem Verein und der Gemeinde?

Insektenhotel 2017
in Pittenhart gebaut

Alles begann im Jahr 2017. Der Verein sei damals auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eines seiner Insektenhotels gewesen. „Wir machen uns für Klima- und Artenschutz stark“, sagt der Vorsitzende des VUT, Peer Narup. Der Verein unterstützt zudem die Jagdinhaber und Treibjäger, daher stamme auch der Name. Primär widme man sich jedoch dem Landschafts- und Naturschutz.

Auf Pittenhart sei man über Umwege gekommen. Der VUT Hedeper kooperiert bereits seit 2015 mit einem Partner-Verein in Niederösterreich. Weil man sich geografisch „in der Mitte treffen wollte“, so Narup, und man persönliche Kontakte nach Pittenhart hatte, habe man bei der Gemeinde angefragt, ob Interesse bestünde, ein Insektenhotel im Gemeindegebiet aufzustellen.

Da in Pittenhart 2016 das Gasthaus „Alte Zollstation“ restauriert worden sei und die Käuferin sich sehr für den Umweltschutz engagiere, habe sie angeboten, das Hotel dort aufzustellen, berichtet Pittenharts Bürgermeister Josef Reithmeier. „In meiner Doppelrolle als Imker und Bürgermeister war ich der ideale Ansprechpartner in dieser Angelegenheit“, sagt er und lacht.

Der Verein finanziert die Insektenhotels über die Unterstützung von lokalen Stiftungen. Die Gemeinde Pittenhart musste sich finanziell nicht beteiligen. „Rund 14000 Euro kostet ein Insektenhotel“, erläutert Narup. Rund 700 bis 800 Stunden Arbeit steckten in einem Bauprojekt. „Die Männer bauen das Gerüst und das Dach, die Frauen sind für die Feinarbeit zuständig“, so Narup.

Lange sei nicht klar gewesen, ob die geplante Vereinsfahrt nach Pittenhart wegen Corona überhaupt stattfinden könne, berichtet Narup. Schließlich entschieden sich die Niedersachsen doch, die Reise nach Bayern anzutreten. Ein Treffen mit Bürgermeister Reithmeier ließen sich die Treiber bei ihrer alljährlichen Reise nicht nehmen. „Die Begrüßung und das Wiedersehen sind immer sehr herzlich“, sagt Narup. Und auch der Pittenharter Bürgermeister bestätigt: „Der Austausch und die Zusammenarbeit mit dem Verein sind sehr gut. Und wir haben immer eine gute Zeit miteinander.“

Beim Besuch des VUT sei neben aller Geselligkeit auch das Pittenharter Insektenhotel Thema gewesen, berichtet der Vereinsvorsitzende. Besonders, wie man die umliegende landschaftliche Infrastruktur verbessern könnte, besprachen der Bürgermeister und die Vereinsmitglieder. Das Hotel steht zwar auf einem Privatgelände, künftig wolle sich aber die Gemeinde um die Pflege des Geländes kümmern. „Wir werden dort eine Blühfläche schaffen“, berichtet Bürgermeister Reithmeier. Das Hotel sei zwar von einigen Insekten besetzt, aber es gebe noch „Luft nach oben“.

Zuspruch von der Bevölkerung groß

Seit einigen Jahren schaffe man Blühflächen im gesamten Gemeindegebiet, sagt Reithmeier. Auch das niedersächsische Insektenhotel käme bei den Bürgern gut an. „Kindergärten und Schulen kommen hier vorbei, es gibt auch Führungen“, berichtet er. Der Zuspruch sei groß, sodass man dieses weiter ausbauen möchte. Da heuer keine Zeit dafür gewesen sei, so VUT-Vorsitzender Peer Narup, wolle man das Vorhaben „beim nächsten Besuch im August 2021 unbedingt auf die Agenda setzen.“

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