Schleuser kassieren kräftig ab: „Kriminelles Geschäftsmodell“

von Redaktion

Bundespolizei stoppt Migranten bei Kontrolle in Kiefersfelden

Rosenheim/Kiefersfelden – Am Montag, 24. August, haben mehrere Syrer versucht, mit falschen Papieren nach Deutschland zu reisen. Bundespolizisten entlarvten die vorgelegten Papiere bei Grenzkontrollen auf der A93 nahe Kiefersfelden allerdings als Fälschungen oder identifizierten diese als Dokumente anderer Personen. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten Schleuser die Ausweise beschafft und die Migranten für die organisierte Tour von Griechenland nach Deutschland kräftig abkassiert. Die Bundespolizei spricht in diesem Zusammenhang von einem „kriminellen Geschäftsmodell“.

Bei der grenzpolizeilichen Überprüfung der Papiere von Insassen eines in Italien zugelassenen Reisebusses fielen den Beamten zwei griechische Ausweise auf. Schnell war klar, dass diese Urkunden alles andere als echt sind. Die beiden Syrer, die sich damit ausgewiesen hatten, wurden vorläufig festgenommen. Die Männer, 29 und 23 Jahre alt, erklärten, ihre Schleusung hätte rund 4500 Euro gekostet. Die syrischen Staatsangehörigen wurden wegen ihres illegalen Einreiseversuchs und Urkundenfälschung angezeigt. Aufgrund der klaren Beweislage sind sie noch am Tag ihrer Festnahme im Rahmen eines „beschleunigten Verfahrens“ vom Rosenheimer Amtsgericht jeweils zu einer Geldstrafe in Höhe von 450 Euro verurteilt worden. Da keiner von ihnen diesen Betrag zahlen konnte, mussten sie ersatzweise eine 90-tägige Haftstrafe antreten.

In einem anderen Fernreisebus aus Italien wurden die Bundespolizisten auf zwei Personen, die sich mit einer französischen beziehungsweise einer belgischen Identitätskarte ausgewiesen hatten, aufmerksam. Sie mussten eingestehen, aus Syrien zu stammen und die Identitätskarten von Schleusern bekommen zu haben. Für die illegale Reise von Griechenland nach Deutschland mit den fremden Dokumenten hätten die Schlepper von jedem von ihnen 6000 Euro verlangt. Die syrischen Staatsangehörigen wurden wegen ihres illegalen Einreiseversuchs sowie wegen Ausweismissbrauchs angezeigt. Während der 31-jährige Mann nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge weitergeleitet werden konnte, wurde der 24-jährigen Frau die Einreise verweigert. Sie wurde der österreichischen Polizei überstellt.

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