Reifenstecher im Inntal unterwegs

von Redaktion

Neun Fälle innerhalb von fünf Tagen – Gesamtschaden beläuft sich auf circa 5000 Euro

Brannenburg – Ein Reifenstecher treibt derzeit in Brannenburg und Degerndorf sein Unwesen. Bereits neun Fahrzeuge, darunter drei Wohnmobile und ein Anhänger, wurden im Zeitraum vom Sonntag, 23. August, bis Donnerstag, 27. August zerstochen. Bislang tappt die Polizei noch im Dunkeln. „Wir sind auf die Mithilfe der Bürger angewiesen“, sagt Daniel Wagner, stellvertretender Dienstellenleiter der Polizei Brannenburg.

Täter geht „scheinbar
wahllos“ vor

Der Unbekannte gehe immer in der „ersten Nachthälfte“ – zwischen 18 bis 1 Uhr morgens – ans Werk, teilte Wagner auf Nachfrage mit. Immer werden zwei Reifen zerstochen. Meistens auf der Straßenabgewandten Seite. „Das ist sehr auffällig“, so Wagner. Er glaubt daher, dass es sich bei all den Fällen um ein und denselben Täter handle. Hinweise gebe es – „aber noch keine konkreten.“ Diese müssten erst noch ermittelt werden. Die Schwierigkeit dabei: „Es gibt überhaupt keine Zielrichtung“, erklärt der stellvertretende Dienststellenleiter. Weder die Örtlichkeiten, noch die Fahrzeuge, dessen Reifen der Unbekannte zerschlitzt, liefern einen entscheidenden Fingerzeig. Denn jedes Mal seien es unterschiedliche Tatorte und unterschiedliche Fahrzeuge, die beschädigt werden, sagt Wagner. Von Wohnmobilen bis hin zu Pkws.

Der Täter lege ein „scheinbar wahlloses Vorgehen“ an den Tag, berichtet auch Markus Stadler, Dienstgruppenleiter der Polizei Brannenburg. Tätig war der Unbekannte bereits am Wendelsteinparkplatz, am Bahnhofs-Parkplatz, am Kirchenparkplatz in Degendorf, in der Bahnhofsstraße, in der Brannenburger Sudelfeldstraße sowie im Kerschelweg. „Das besorgt die Bevölkerung. Jeder hat Angst um sein Auto, denn es könnte jeden treffen“, erklärt Wagner.

Der unbekannte Reifenstecher habe bereits einen Gesamtschaden von etwa 5000 Euro verursacht. „Die Leute sind sehr genervt.“ Denn die Schäden seien meistens unterhalb der Höhe der Selbstbeteiligung. Das bedeutet: „Man kriegt von der Versicherung nichts zurückerstattet.“ Die Versicherung zahle erst, wenn man wisse, wer der Täter sei. Darum nehme die Polizei die Vorfälle „sehr ernst“, wie Wagner betont: „Wir werden dementsprechend auch taktische Fahndungsmaßnahmen treffen – mit Unterstützung von der Polizei Rosenheim.“ Wagner bittet zudem um die Mithilfe der Bürger: Wer abends noch draußen unterwegs sei und etwas Auffälliges bemerke, solle sich „zeitnah“ bei der Polizeiinspektion Brannenburg unter Telefon 08034/90680 oder über den Notruf (110) melden. „Den erwischen wir mit eurer Hilfe“, gibt sich Wagner zuversichtlich.

Bester Schutz
sei eine Garage

Der beste Schutz gegen Reifenschlitzer sei eine Garage für das Auto, sagt Stadler. Auch ein Zaun könne Täter abschrecken. Schwierig werde es hingegen, wenn man als Fahrzeughalter auf öffentliche Parkplätze angewiesen sei. „Diese Leute haben wenig Mittel, um einen Täter abzuschrecken.“ Schließlich könne man keine Überwachungsvideos auf öffentliche Parkplätze installieren. Solchen Personen kann Stadler nur raten, an Stellen zu parken, an denen nur eine erschwerte Flucht möglich sei.

Umso wichtiger seien entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung –um den Täter oder die Tätergruppe schnellmöglichst zu fassen.

Matthias Jokisch, Bürgermeister von Brannenburg, ist dankbar, dass die Polizei die Ermittlungen aufgenommen hat. „Ich bin zuversichtlich, dass der Täter gefunden wird.“

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