Zufahrt zum Rotter Ausee soll für Radfahrer und Fußgänger sicherer werden

von Redaktion

Gemeinderat will mehrere Lösungsmöglichkeiten untersuchen lassen – Könnte Vorhaben Teil des Leader-Förderprogramms werden?

Rott – Der Rotter Ausee ist ein beliebtes Ausflugsziel – nicht nur im Sommer. Ein Hindernis ist die stark befahrene Bundesstraße 15. Fahrradfahrer und Fußgänger wünschen sich schon lange einen sicheren Überweg. Vor allem Eltern haben ein mulmiges Gefühl, wenn sie ihre Kinder alleine zum Ausee radeln lassen. Doch eine Lösung ist schwierig.

Die Auseestraße von Rott führt zwischen dem Autohaus und der Tankstelle Dengler & Crüwell und der Gastwirtschaft „Wirti’s 15er Stüberl“ über die B15 zum Ausee. Was die Überquerung schwer macht, sind die Abbiegespuren aus beiden Richtungen auf der B15 in diesem Bereich. Zudem fahren viele Autos von und zur Tankstelle.

Bundesstraße 15
wird verbreitert

Bei einem Besuch von Bürgermeister Daniel Wendrock (parteilos) beim Staatlichen Bauamt sprach er dieses Problem an. Dieses gab nach Wendrocks Angaben an, dass coronabedingt der Ausbau der Bundesstraße nicht mehr heuer erfolgen könne, sondern nun in der ersten Hälfte des Jahres 2021 geplant sei. Infolge dieses Ausbaus werde die B15 verbreitert. Eine Überquerungshilfe werde eingeplant und finanziert, wenn ein erhöhter Bedarf vorliege – entweder, weil das Überqueren in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen geführt habe oder wenn mindestens 50 Fußgänger und Radler in der Spitzenstunde zu zählen seien. Das Straßenbauamt bot an, die Zählung an zwei Tagen und zweimal am Tag selbst zu übernehmen. Bürgermeister Wendrock drängte auf eine Messung noch in den Sommermonaten. Wann sie zählen, wollte das Bauamt nicht verraten.

Sollte das staatliche Bauamt keinen erhöhten Bedarf feststellen, dann muss die Gemeinde die Kosten für eine Querungshilfe selber tragen. Inklusive Planung, Bau und Unterhalt würden sich die Kosten auf 100000 Euro summieren – Geld, das die Gemeinde nicht hat. Gemeinderat Josef Kirchlechner (BfR) sagte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, er gehörte zu einer dieser Familien, die mit ihren Kindern zum Ausee radeln würden. Er wünsche sich eine Unterführung. Der beste Platz sei die Fortführung der Dorfstraße unter der B15 zur Anbindung an das Radwegenetz. Gemeinderat Johann Kirschbaum (RF) hat bereits im Februar beim Staatlichen Bauamt einen Antrag gestellt. Bis er eine Antwort bekommen habe, seien wiederholte Einreichungen des Antrages und ein Telefonanruf nötig gewesen. Aber auch hier erhielt er als Auskunft nur die Bedingung des nachgewiesenen erhöhten Bedarfs. Kirschbaum warnte: Wenn die B15 im Bereich Lengdorf verbreitert und gut geteert sei, werde der Verkehr schneller werden. Sollte die Ortsumfahrung Rosenheim abgeschlossen sein, werde die B15 den direkten Weg zur Autobahn darstellen. Der Schwerlastverkehr werde unweigerlich zunehmen.

Die B15 liegt im Bereich Lengdorf nicht im Ortsbereich und somit sind jetzt schon 70 Stundenkilometer zulässig. Er meint, dass bei diesem Verkehr selbst eine Überquerungshilfe gefährlich sei.

Überquerungshilfe
ausreichend?

Der optimale Übergang wäre von der Reischlstraße den Weg runter an die B15, darüber und weiter auf den neu gebauten Damm um den Rabenbach zum Ausee. Er empfahl das Förderprogramm Leader der Europäischen Union, bei dem Projekte im ländlichen Raum finanziell unterstützt würden. Hans Gilg (BfR) war auch der Meinung, dass eine Überquerungshilfe nicht genügend Sicherheit gäbe. Bürgermeister Wendrock schlug vor, dass der Gemeinderat ihn beauftrage, alle Möglichkeiten für einen sicheren Übergang über die B15 durchzuspielen. Er wolle damit das Planungsbüro Infra in Rosenheim beauftragen, das auch mit der Planung zum Ausbau der B15 beauftragt wurde. Diesem Vorschlag befürwortete der Gemeinderat einstimmig. Richard Helm

Artikel 4 von 11