Fasziniert von den bunten „Pflanzerln“

von Redaktion

Interview mit Kürbisbauer Christian Niederthanner aus Nußdorf

Nußdorf – Der Herbst hält Einzug und mit ihm auch die Kürbissaison. Einer, der Ahnung von den bunten Gewächsen hat, ist Christian Niederthanner aus Nußdorf. Der 42-Jährige verkauft seit 30 Jahren Kürbisse auf dem Zainer-Hof. Und heuer war es das erste Mal, dass seine Kürbisse unter Wasser standen. Im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen erzählt er, wie es jetzt um die Kürbisernte steht.

Herr Niederthanner, Ihre Kürbisfelder waren vom Hochwasser betroffen.

Das ist richtig. Anfang August wurden die Felder vom Hochwasser überflutet. Fünf Tage lang standen die Kürbisse unter schlammigem Bachwasser. Das ist ihnen nicht gerade gut bekommen. Sehr viele sind dadurch verfault.

Kürbisse mögen es also nicht nass?

Zumindest nicht zu nass. Die mögen es vor allem warm. Aber heuer war es generell zu feucht und kühl für die Kürbisse. Ich hatte zu Beginn sehr schöne Pflanzerl in diesem Jahr. Aber sie haben sich das ganze Jahr über nicht gut entwickelt.

Das bedeutet, es steht heuer nicht gut um die Ernte?

Ich rechne mit der Hälfte der Ernte. Es wird auf jeden Fall Kürbisse geben. Aber weniger als sonst. Und über einen kürzeren Zeitraum. Normalerweise geht die Ernte von Mitte August bis Ende Oktober. Dieses Jahr wohl von Mitte September bis Mitte Oktober.

Welche Kürbisse bauen Sie an?

Meine Haussorten sind Hokkaido und Butternuss. Das sind Speisekürbisse. Ich verkaufe aber auch Deko- und Schnitzkürbisse für Halloween. Insgesamt habe ich etwa 30 verschiedene Sorten.

Welche Sorte geht am besten?

Der Hokkaidokürbis. Der ist in der Küche am weitesten verbreitet. Gut die Hälfte sind bei mir Speisekürbisse, der Rest Deko-, Zier und Schnitzkürbisse.

Wann geht es los mit dem Verkauf?

Ich hoffe, dass der Verkauf in etwa in zwei Wochen beginnen kann.

Und Sie machen das seit 30 Jahren. Ich nehme an, es macht Ihnen Freude?

Normalerweise ja. Heuer nicht so. Zum einen sind durch das Hochwasser viele kaputt gegangen, und zum anderen hat sich durch das langsame Wachstum der Kürbispflanzen das Unkraut auf meinem ungespritzten Feld sehr gut entwickelt. Das macht die Ernte recht mühsam.

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, Kürbisse anzubauen?

Wir haben damals irgendwann einmal ein Kürbis-Pflänzchen geschenkt bekommen. Der fertige Kürbis wurde später vors Haus dekoriert. Und dann kamen irgendwann die ersten Fragen, ob der Kürbis auch zu verkaufen ist. Das war dann ein schönes Taschengeld für den Buben. Also quasi meines. Und seitdem baue ich Kürbisse an. Zudem passen sie einfach wunderbar in die herbstliche Zeit.

Inwiefern?

Ich finde einfach, der Kürbis ist optisch ein schönes Gewächs. Die Farben sind so bunt wie der Herbst selbst. Von Orange bis Gelb, Blau, Grau oder Grün. Und auch in der Küche sind die Kürbisse vielfältig einsetzbar. Für viele Kürbisse gibt es nicht nur ein einziges passendes Gericht. Das wäre fast so, als würde man sich Gedanken darüber machen, welche Gerichte man aus Kartoffeln zubereiten könnte.

Verraten Sie uns Ihr liebstes Kürbisgericht?

Meine Leibspeise ist Kürbis im Ofen gebacken mit Kräuterquark.

Das hört sich lecker an.

Das ist es auch.

Und zu Halloween gibt es dann geschnitzte Kürbisse?

Das lieben unsere Kinder, logisch.

Interview: Barbara Forster

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