Abschied vom „Gesicht von Aschau“

von Redaktion

Paul Kink unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Prientalgemeinde beigesetzt

Aschau – „Pfüat di Gott, Pauli! Unser Ehrenvorstand Paul Kink war mit seinem markanten weißen Vollbart das Gesicht von Aschau, auf zahllosen Bildern für die Region warb er für Aschau und das Priental, jeder kannte Paul Kink, den Pauli, den Café Pauli Wirt, den Schuster Pauli weit über die Gemeindegrenzen von Aschau hinaus“, erinnerte der stellvertretende Vorsitzende des Trachtenvereins „D´ Edelweißer“ Niederaschau Peter Reiter am offenen Grab an den verstorbenen Ehrenvorstand des Vereins. „Zwei Tage fehlten noch, dann hätten wir mit ihm gemeinsam seinen 90. Geburtstag feiern können – es hat nicht mehr sollen sein.“

Der Friedhof von Aschau ist sonst nur zu Allerheiligen so gut besucht, denn nicht nur seine Familie, seine „Edelweißer“, die Café Pauli-Belegschaft und die Aschauer – an ihrer Spitze Bürgermeister Simon Frank und sein Stellvertreter Michael Andrelang – wollten Abschied von einem hochgeachteten Mann nehmen. Als Dank für die Arbeiten am Kampenwandkreuz kamen die beiden Vorsitzenden der Interessengemeinschaft der Krieger-, Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim Pius Graf und Gauvorstand Michael Bernauer vom Gauverband der Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigau sowie Michi Huber vom Chiemgau-Alpenverband. Die Musikkapelle Wildenwart, die Fahnenabordnungen der Dorfvereine, die Gaustandarte des Chiemgau-Alpenverbands, die Fahne des Patenvereins Wildenwart und zahlreiche Trachtler des Trachtenvereins „D´ Edelweißer“ Niederaschau gaben ihm das letzte Geleit.

Pfarrer Paul Janßen zelebrierte den Wortgottesdienst an der Aussegnungshalle und hielt Rückschau auf das lange Leben von Paul Kink. „Er hat seine Heimat nie verlassen, als Ältester von drei Kindern übernahm er das elterliche Anwesen mit allem Drum und Dran. Von Jugend an war er an schwere Arbeit in Feld und Wald gewohnt, mit seinen Mulis arbeitete er am Berg, lange Jahre verbrachte er im Forst und übernahm schließlich das väterliche Transport- und Fuhrunternehmen.“ 1965 heiratete Kink seine Frau Gundi, vier Kinder gingen aus der Ehe hervor, mittlerweile gehören auch zehn Enkelkinder zur Familie. Zusammen mit seiner Frau führte er neben der kleinen Landwirtschaft und dem Fuhrunternehmen das Café und die Pension in Höhenberg und baute alles stetig weiter zu seiner heutigen Größe aus. 73 Jahre war er aktiv im Trachtenverein D´Edelweißer, zunächst als Zweiter Vorplattler, dann 28 Jahre als Vorstand und weitere 28 Jahre als Ehrenvorstand. Bleiben wird bei Paul Kink neben der Erinnerung an einen verdienstvollen Mitbürger seine Arbeit beim Bau des Kampenwandkreuzes, des höchsten und größten Gipfelkreuzes in den Bayerischen Alpen.

Kampenwandkreuz
stets ein Anliegen

Dieses Kreuz blieb ihm zeitlebens ein großes Anliegen, er versäumte keine Messe zum Gedenken an die Gefallenen des Chiemgaus auf der Kampenwand und baute schließlich sogar eine Miniaturausführung dieses Kreuzes nach. Zu seinen Ehren – als einem der letzten Erbauer – leuchtete das Kampenwandkreuz am Mittwoch, 9. September, weit in den Chiemgau hinaus“.

Trachtenvorstand Peter Reiter bedankte sich für 73 Jahre aktive Mitarbeit im Verein, eine so lange Zeit sei nur wenigen vergönnt. „ Für die KSK Aschau nahm der Zweite Vorsitzende Toni Ablinger Abschied.

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