Das Ende der Asphaltwüste

von Redaktion

Dorferneuerung Nach Verlagerung der B15 erhält Pfaffenhofen begrünte Hauptstraße

Schechen – Ruhig ist es in Pfaffenhofen. Nur noch wenige Autos sind auf der Wasserburger Straße zu sehen – zumindest im Vergleich zu der Zeit, als noch die B15 mitten durch den Ort führte. Damals quälten sich Tausende Autos, Laster und Busse pro Tag durch das Dorf. Seit 2018 umfahren sie den Ort über ein Teilstück der Westtangente. Was Pfaffenhofen geblieben ist: eine Asphaltwüste. Doch das soll sich nun ändern. Im Zuge einer Dorferneuerung nehmen die Bürger die Gestaltung des Straßenraums selbst in die Hand.

Ortsdurchfahrt mit
mehr Lebensqualität

Grüner soll es werden und mehr Lebensqualität entstehen. Die Autos, die noch durchfahren, sollen langsam fahren, Fußgänger und Radfahrer sich sicher fühlen können. Wie genau das aussehen könnte, damit beschäftig sich der Arbeitskreis (AK) „Umgestaltung Straßenraum und Ortsdurchfahrt“. Mit dem Landschaftsplanungsbüro Huber und der Verwaltung wurden erste Vorplanungen ausgearbeitet und dem Gemeinderat präsentiert.

Architekt Anton Huber skizzierte die Vorschläge zum Rück- und Umbau der Straße vom nördlichen bis zum südlichen Ortseingang. Im Norden und im Süden soll demnach die Straße verschwenkt und mit großkronigen Bäumen gesäumt werden. Durch diese optische Maßnahme erhoffen sich die Planer eine Geschwindigkeitsreduzierung der Verkehrsteilnehmer. Zu den bestehenden Bäumen sollen an der Ortsdurchfahrt viele weitere angepflanzt werden.

Ebenfalls bremsen soll eine Verschmälerung der Straße von aktuell 6,30 auf fünf Meter. Im nördlichen Teil beginnt ein einseitiger Geh- und Radweg, der bis zum anderen Ende des Ortes gelegentlich die Straßenseite wechselt. Nur mitten in Pfaffenhofen gibt es zwei Gehwege. Auf Höhe der Raiffeisenbank soll eine weitere Insel mit beidseitiger Ausbuchtung entstehen. Allerdings müsse man hier erst klären, ob der Grund dafür zur Verfügung steht. Denn der jetzige Gehweg liege auf Privatgrund. Es gebe Alternativen. Die Geh- und Radwege haben eine Breite von zwei bis 2,50 Metern.

Die Straße soll asphaltiert werden, Einmündungen könnte man laut Huber mit gesägtem Granit pflastern.

Huber wies darauf hin, dass auch Privatvorhaben gefördert werden können. Es biete sich an, Vorplätze gleich mitzugestalten. Für Maßnahmen der Ortsverschönerung an den privaten Gebäuden, etwa an Fassaden oder Fenstern, winken bis zu 20 Prozent Zuschuss.

„Aktuell handelt es sich um einen Vorplanungsentwurf“, so Huber. Wenn man sich einig sei, gelte es, die Details auszuarbeiten. Wenn es gelinge, die Planung über den Winter abzuschließen, könnte im Frühjahr die Ausschreibung beginnen und im Sommer der Bau starten.

Doch über eine Sache war sich der Gemeinderat gleich uneinig: Nur fünf Meter Straßenbreite – das war insbesondere Andreas Rausch (CSU) zu wenig. Wenn sich da etwa zwei Traktoren begegneten, würde es ganz schön eng. Der Planer merkte an, dass man die Bordsteine auf sechs bis acht Zentimeter absenken wolle. Dann könnten größere Maschinen bei Bedarf den Rand des Gehwegs befahren. „Den Fußweg hätte ich lieber für die Fußgänger“, meinte Rausch dazu. „Das kann es ja nicht sein, dass der Gehweg befahren wird“, pflichtete ihm Josef Weber (CSU) bei. Beide tendierten zu einer Straßenbreite von 5,50 oder sechs Metern.

Verkehr weiter
reduzieren

Doch eine breite Durchfahrt habe man ja eben nicht mehr gewollt, wie Lucas Rothstein (SPD) an die Diskussionen im AK erinnerte. „Wir wollen ja bremsen und den Verkehr reduzieren“, machte auch Bürgermeister Stefan Adam deutlich.

Mit dem Vorschlag Adams, sich gelungene Ortsdurchfahrten andernorts anzusehen, konnte der Rat dem Planungsentwurf einstimmig zustimmen.

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