Kreativität aus der Vielfalt

von Redaktion

Zu Besuch bei dem Künstler Hannes Seebacher

Kiefersfelden – „Diese Ruhe hier gibt mir viel Inspiration und Kraft, meine Ideen umzusetzen“, so der Künstler Hannes Seebacher (Tirol) in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Er meint damit die schöpferische Oase vor Hödenauer See und Kreuthsee, inmitten grüner Ländereien, Wälder und mäandernder Bäche. Das Haus, in dem er seit zwei Jahren seine künstlerischen Eingebungen umsetzt „ist genau das, was ich lange gesucht habe“. In die Wiege gelegt war dem heute 51-jährigen Österreicher seine Berufung allerdings nicht, „obwohl ich seit frühester Kindheit an schon gezeichnet habe“.

Zunächst Ausbildung
zum Zahntechniker

Erst nach seiner Berufsausbildung zum Zahntechniker entschied er sich anders. „Angefangen hat es dann im Jahre 1996, als ich einen sehr interessanten Bericht über den österreichischen Bildhauer Alois Lang las. Zu dem habe ich sofort Kontakt aufgenommen und er hat mir gleich in Innsbruck mein erstes Atelier zur Verfügung gestellt“. Über weitere Kunstwerkstätten und diverse Ausstellungen kam die Verbindung nach Berlin zustande, „wo ich dann zwei Jahre lang mit einer anderen Künstlerin erfolgreich ein Atelier geführt habe“. Doch diese Epoche schien ihm nicht ausreichend, er stieg aus und kam wieder zurück nach Tirol. Gerne erinnert sich der Künstler an die Zeit von 2011 bis 2016, als er mit einem Freund den Verein „Kinder- und Menschenrechte“ gründete und leitete.

„Mit inszenierten Fotografien, die auf die Rechte der Menschen, vor allem aber auf die der Kinder hinweisen, war ich im In- und Ausland sehr erfolgreich und habe auch was bewegt“.

Schon von Beginn an verkaufte Seebacher seine Werke, „denn dadurch erreichte ich eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit, die mir viele Freiräume ließ“. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist ihm seine erste Ausstellung im Jahre 1998 in Reutte (Tirol) mit dem Thema „Zeitwende – Wendezeit“, „wo ich sehr erfolgreich war und was natürlich meinen Bekanntheitsgrad erheblich gesteigert hat“. Schon damals faszinierte mich „das Element Wasser, was mich auch bis heute nicht mehr losgelassen hat“.

Vieles in seinen Kunstwerken hängt mit „belebendenden Rohstoffen“, wie Holz, Stein und Glas zusammen, wie die großen „Installationen in Bezug auf Ressourcenbildung, Eingriff in den Wasserhaushalt mit allen Folgen wie Monokultur und Trockenheit“.

Doch auch der „Entwicklung von Tradition“ oder dem Thema „Kunststoff“ widmen sich seine künstlerischen Arbeiten. Mit dem Umzug in die Kiefer „hat meine Sehnsucht gesiegt. Ich wollte nach 20, teils turbulenten, Jahren wieder zurück in die Natur, zu meinen Ursprüngen, wo ich immer wieder Inspirationen erfahre, denn die Natur ist mein größter Lehrmeister“.

Hier, in Haus und großer Werkstatt habe er alle Möglichkeiten, seine künstlerischen Arbeiten, die immer schon einen zeitgenössischen Bezug hatten, zu fertigen. Über sich selbst sagt Hannes Seebacher, „der wichtigste Aspekt meiner Arbeit ist die Vielfalt. So wie ich glaube, dass ein guter Schauspieler in verschiedene Rollen schlüpft, um unterschiedliche Charaktere zu verkörpern, so wichtig ist es auch mir, vertrautes Territorium zu verlassen, um mich dieser neuen Herausforderung zu stellen. Die Kunst war für mich der Weg, meine persönlichen Erfahrungen, Freude und Schmerz plastisch zum Ausdruck zu bringen. Dem bin ich dann gefolgt und habe fast alles andere hinter mir gelassen“.

Atelier ist
ein offener Raum

Und scheinbar nur das ermöglichte ihm sein „Freisinn, meiner künstlerischen Berufung nachzugehen“. Das Atelier des Künstlers ist ein „offener Raum“, in dem Besucher „natürlich willkommen“ sind. „Die können sich von meinen Werken inspirieren lassen und sie letztlich auch erwerben“, sagt Seebacher.

Weitere Informationen zu und über den Künstler gibt es auf seiner Homepage unter www.hannesseebacher.at.

Artikel 1 von 11