Aschau/Bernau – Als Zeichen für weniger Lichtverschmutzung, mehr Lebensqualität, mehr Insektenschutz und mehr Energieeffizienz nehmen die Gemeinden Aschau und Bernau in diesem Jahr an der „Earth Night“ teil. In diesem Zuge geht ab spätestens 22 Uhr so viel öffentliche Beleuchtung wie möglich aus.
Dunkle Kleidung
als erstes Zeichen
Für ein interkommunales Abstimmungsgespräch über die umfangreiche Durchführung der Aktion trafen sich in Aschau Anfang September aus beiden Gemeinden Vertreter aus Gemeinderat, Parteien/Listen, Gemeindeverwaltung, Gewerbeverein, der Bürgerinitiative „Paten der Nacht“ und der Aschauer Aktionsgruppe Klimaschutz.
Manuel Philipp, Gründer der „Paten der Nacht“ und Spezialist in Sachen Lichtemission und deren Auswirkungen, erläuterte den Anwesenden zahlreiche Fakten und Hintergründe zu diesem Thema. So störe nächtliche Beleuchtung den menschlichen Biorhythmus, auch würden in Deutschland jährlich 100 Milliarden Insekten durch Erschöpfung vom Dauerkreisen um Lichtquellen sterben und Millionen Zugvögel würden an Hausfassaden durch Desorientierung auf ihren nächtlichen Routen zerschellen. Zudem könne man mehrere Kraftwerke abschalten, wenn die Ressource Licht maßvoller eingesetzt würde.
In Aschau werden, die evangelische und katholische Pfarrkirche, das Schloss Hohenaschau, im Bergsteigerdorf Sachrang die Ölbergkapelle sowie die öffentlichen Gebäude dunkel bleiben. Auch der Vorstand des Aschauer Gewerbevereins, Rainer Küblbeck, hat eine Beteiligung durch seine Mitglieder angekündigt. In Bernau wird die Beleuchtung im Chiemseepark abgeschaltet. Das Bayernwerk hat ebenfalls für beide Gemeinden zugesagt, sämtliche Straßenbeleuchtungen am morgigen Donnerstag, 17. September, auszuschalten. Zebrastreifen werden durch Signalleuchten weiterhin gekennzeichnet sein.
Im interkommunalen Abstimmungsgespräch wurden auch weitere positive Effekte und langfristige Ziele der Aktion angesprochen, wie die Zukunftsvision von Severin Ohlert einer „Sternenregion Chiemsee“. Dies wäre auch ein nachhaltiges touristisches Alleinstellungsmerkmal, stimmt Aschaus Tourismuschef Herbert Reiter zu. Den Anstoß für ein effizientes Beleuchtungskonzept mit Kosteneinsparungen für die Gemeinde und alle privaten und gewerblichen Teilnehmer durch die Energieeinsparung sah Klimaschutzmanager David Schmidtner.
Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber und Aschaus Zweiter Bürgermeister Michael Andrelang wollen auch alle Bürger aufrufen, sich zu beteiligen – „Für mindestens eine dunkle Nacht pro Jahr!“