Aschau – Die Erschließung des Aschauer Ortsteils Staffelstein an der Kampenwand liegt weiterhin im Zeitplan. Die Versorgungsleitungen für Wasser, Strom und Breitband sowie die Abwasserleitung haben mittlerweile die Steinlingalm erreicht. Damit ist der östliche Ast der Versorgungsleitungen fast fertiggestellt, die Arbeiten am westlichen Ast Richtung Sonnenalm und Kampenwandbahn-Bergstation laufen auf Hochtouren weiter. Der erste Trinkwasserbehälter aus Polyethylen-Kunststoff wurde an seinem Platz etwa 300 Meter Luftlinie oberhalb der Steinlingalm eingegraben.
Von Frankfurt
nach Aschau
Der Behälter, bestehend aus einer Schieberkammer und zwei Wasserkammern, wurde von Wölfersheim bei Frankfurt am Main bis Aschau auf der Straße angeliefert, auf der Forststraße zu seinem Bestimmungsort oberhalb der Steinlingalm gebracht und dort vor Ort final zusammengeschweißt. Für den Einbau musste zunächst eine Straße durch steiles und felsiges Gelände gebaut werden, auf der der Behälter zu seinem endgültigen Standort gebracht wurde. Die Baugrube, ein Loch im Berg, musste aus dem Fels gesprengt und gemeißelt werden. Mit den Baggern an der Baustelle wurde der komplette Behälter schließlich im Boden versenkt. Der gesamte Behälter wiegt – ohne Wasserfüllung – etwa fünf Tonnen.
Nach der Fertigstellung und Anböschung der Baustelle wird in Zukunft nur noch der Wartungsschacht für die vorgeschriebene monatliche Überprüfung oberirdisch erkennbar sein, die beiden Wasserkammern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt sechs Kubikmetern verschwinden im Gelände; sie stellen die Versorgung aller Leitungsanlieger mit Trinkwasser auch in Spitzenzeiten sicher.
Auf der Steinlingalm gibt es also in Zukunft das gleiche Trinkwasser aus den gemeindlichen Brunnen, wie in Aschau und Sachrang. Das Wasser wird aus dem Brunnen jede Nacht in der neu gebauten Rohrleitung über zwei Hochbehälter in den neuen Behälter am Berg gepumpt. Dort steht es für alle Verbraucher zur Verfügung. Das Fassungsvermögen ist so ausgerechnet, dass eine tägliche Umwälzung und Entleerung sichergestellt ist. Sollte der Bedarf an einem Tag größer sein, als der Bestand und die nächtliche Befüllung nicht ausreichen, springen automatisch Pumpen an und befüllen den leeren Behälter. Die bisherige Wasserversorgung der Kampenwandalmen durch die Quellen am Berg steht künftig vor allem als Brauchwasser und für das Almvieh zur Verfügung.
Der zweite Behälter für die Versorgung der Sonnenalm, die Kampenwandbahn-Bergstation und den westlichen Bauabschnitt ist in Wölfersheim bereits in Arbeit. Mit einem Fassungsvermögen von 20 Kubikmetern Trinkwasser ist er über dreimal so groß wie der Steinling-Behälter.
Der Liefertermin für diesen Behälter ist noch nicht genau bekannt, er wird ebenfalls auf der Straße von Frankfurt bis nach Aschau gebracht und dann voraussichtlich mit dem Hubschrauber an seinen Standort geflogen.
Etliche
Sprengungen
Trotz widriger Geländeverhältnisse im Fels, die eine erhöhte Zahl an Sprengungen notwendig machte, und den Corona-Einschränkungen sind die Arbeiten der Ver- und Entsorgung des Kampenwandgebietes weitgehend im Zeitplan. Die erste Zuwendung in Höhe von 733750 Euro aus dem Sonderprogramm „Berghütten für den Bau der Trink- und Abwasserleitungen auf der Kampenwand“ ist bei der Gemeinde bereits eingetroffen. reh