Aschau – Die Gemeinde Aschau wird im Jahr 2021 kein offizieller Wendepunkt bei der „Red Bull X-Alps“, dem internationalen Wettkampf für Gleitschirmteams, sein. Einstimmig beschloss der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung in der Festhalle, sich aus Kostengründen im kommenden Jahr nicht als Sponsor und Veranstaltungsort an diesem Sport-Spektakel zu beteiligen. Das Gremium hielt sich jedoch die Option offen, nur einmal ein Jahr auszusetzen und bei der darauf folgenden Veranstaltung oder weiteren Folgeveranstaltungen wieder teilzunehmen.
Aschau als einziger
Ort in Bayern dabei
Bereits dreimal war Aschau mit der Kampenwand in den vergangenen Jahren ein offizieller Turnpoint dieser Veranstaltung, die als inoffizielle Weltmeisterschaft des Gleitschirmfliegens gilt. Aschau war jeweils der einzige Ort in Bayern, der von den Paragleitern angeflogen wurde. Die Athleten aus aller Welt müssen nonstop mehr als 1000 Kilometer über die Alpen von Salzburg bis Monaco überwinden – entweder zu Fuß oder mit dem Gleitschirm. Jeder einzelne der 20 Teilnehmer kann mit den modernen Möglichkeiten der Nachrichtentechnik zu jedem beliebigen Zeitpunkt lokalisiert und auf seinem Weg verfolgt werden, sei es beim Fliegen oder sei es beim Laufen mit allem Gepäck. Mehrere Millionen Zuschauer haben beim vergangenen „Red Bull X-Alps“ das Rennen im Internet verfolgt und live zugesehen; der Name Aschau als Hochburg dieser Sportart wurde damit in die ganze Welt getragen.
„Mir hat es immer gut gefallen“, so Sebastian Pertl (FWG), „aber wir können es uns nicht mehr leisten“. Einer weiteren Beteiligung der Gemeinde im kommenden Jahr standen vor allem finanzielle Erwägungen des Gemeinderates im Wege. Die Kosten für die Einrichtung dieses Wendepunktes mit allem Drum und Dran sollten sich, wie beim vergangenen Mal, auf etwa 37500 Euro belaufen. Dazu gerechnet werden müssten – nach Ansicht des Gremiums – jedoch auch die Kosten, die der Gemeinde darüber hinaus durch die Inanspruchnahme des Personals der Tourist-Info, der Verwaltung und des Bauhofs entstehen. Diese müssten zu den 37500 Euro aufaddiert werden. Das Verhältnis der Kosten der Veranstaltung zu ihrem Nutzen wurde als kritisch angesehen: „Das Aufstellen eines Getränkewerbe-Kiosk am Schwimmbad durch die Leitung rechtfertigt keine 35000 Euro“, so Franz Vordermayer (BBA).
Da die Entwicklung der Haushaltslage in den kommenden Jahren durch Corona deutlich angespannt sei, solle man auf solche kostenintensiven Sponsoring-Maßnahmen verzichten. Sollten sich die Verhältnisse wieder entspannen, könne die Gemeinde Aschau einer Beteiligung an der Veranstaltung wieder näher treten.