Frasdorf − Der Krieger- und Reservistenverein Frasdorf möchte − auf einen Vorschlag des Vorstands hin − seine Satzung ändern, sich breiter aufstellen und in Zukunft auch ungediente Mitglieder in seine Reihen aufnehmen. Seit die Wehrpflicht abgeschafft wurde, konnte der Verein keine Neuaufnahmen mehr verzeichnen, da nach den bisherigen Statuten die Ableistung des Wehrdienstes Grundvoraussetzung für eine Mitgliedschaft ist.
Mit 163 Jahren ist der Krieger- und Reservistenverein der älteste Verein in der gesamten Gemeinde Frasdorf-Umrathshausen. Der Verein hat 149 Mitglieder, der Vorstand sorgt sich jedoch um die weitere Zukunft und den Bestand. Zwar war in diesem Jahr noch kein Todesfall in den Reihen des Vereins zu verzeichnen, aber die Vorstandschaft will früh genug einem schleichenden Niedergang des Vereins vorbeugen.
Hans Winkler, seit sechs Jahren Vorsitzender, und sein Stellvertreter Hans Steinberger machen sich schon lange Gedanken, wie der Verein auf Dauer Fortbestand haben könnte. Sie regen daher an, den Verein auch für Ungediente zu öffnen, so wie es beim Nachbarverein Wildenwart seit fast schon 100 Jahren üblich sei. Nur mit dieser Maßnahme lasse sich ein Weiterleben des Vereins und das künftige Gedenken aufrechterhalten. Wer freiwillig zum Veteranenverein gehe, der beweise damit, dass ihm die Ziele des Vereins am Herzen liegen.
„Der Verein hat mit Sebastian Bauer und Horst Wagner noch zwei aktive Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs, beide sind gut über 90 Jahre alt. Mit ihnen haben wir über eine mögliche Satzungsänderung und eine Öffnung des Vereins gesprochen; beide sind einverstanden, wenn sich der Verein für Neuaufnahmen öffnet“, so Winkler. So soll es auch bald in Frasdorf möglich sein, dass auch sogenannte „Nicht-Gediente“ Männer und Frauen ab dem 16. Lebensjahr dem Verein beitreten können. Letztlich wird der Vorstand über jeden Aufnahmeantrag einzeln entscheiden.
Ob dieser angedachte Weg der Vereinsöffnung und der Satzungsänderung von den Vereinsmitgliedern tatsächlich eingeschlagen wird, entscheidet sich am Sonntag, 15. November, wenn in Frasdorf traditionell der Volkstrauertag begangen wird. Dieser beginnt um 9.45 Uhr mit der Wildenwarter Musik und dem Kirchenzug; nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Margaretha und dem Libera am Kriegerdenkmal folgen die Kranzniederlegungen des Bürgermeisters und des Krieger- und Reservistenvereins. Danach ist im Gasthaus Obholzer die Jahreshauptversammlung des Krieger- und Reservistenvereins Frasdorf-Umrathshausen, unter anderem mit Ehrungen durch Pius Graf, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Krieger-, Veteranenvereine- und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim (IG Rosenheim).
„Bei den Neuwahlen für die nächsten drei Jahre wird sich das gesamte Führungsteam für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellen; neue Mitglieder sollen darüber hinaus in Zukunft Verantwortung übernehmen, um mit neuen Ideen und Aktivitäten dem Verein neues Leben zu geben“. Doch zuvor gelte es, bei der heurigen Jahresversammlung die Zustimmung der bisherigen Mitglieder für die Öffnung des Vereins für Mitglieder gemäß dem Vorschlag der Vorstandschaft einzuholen. Die Verantwortlichen sind sich nach den bisherigen Beratungen sicher, dass diese Zustimmung erfolgen wird. reh