Amerang – Die Gemeinde Amerang blickt auf ein finanziell gutes Jahr 2019 zurück. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich, als der Bericht über das Haushaltsjahr 2019 auf der Tagesordnung stand. Sämtliche über- und außerplanmäßigen Ausgaben wurden einstimmig genehmigt.
Um es mit den Worten von Kämmerer Anton Görgmayr zu sagen: „Sehr positiv“ sei das Haushaltsjahr 2019 verlaufen. Grund dafür waren erneut die sprudelnden Steuereinnahmen. Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt entwickelten sich seiner Aussage nach plangemäß.
Bei der Gewerbesteuer konnte mit 3,23 Millionen Euro ein außerordentliches Ergebnis erzielt werden. In den Vorjahren lag das Ergebnis durchschnittlich bei 2,5 Millionen Euro.
1,65 Millionen Euro
in Vermögenshaushalt
Neben der Gewerbesteuer sind Steuerbeteiligungen, insbesondere der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, eine elementare Einnahme. Die Beteiligung lag mit 2,38 Millionen Euro fast um fünf Prozent über dem Vorjahresergebnis. In der Planung war ein positives Ergebnis mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 530000 Euro vorgesehen gewesen. Tatsächlich konnte wegen der erfreulichen Einnahmenentwicklung vom Verwaltungshaushalt jedoch ein Überschuss in Höhe von 1,65 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.
Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt wurden die Ansätze überwiegend eingehalten. Die Personalausgaben lagen bei rund einer Million Euro und damit um 42000 Euro unter dem Haushaltsansatz. Größter Posten im Verwaltungshaushalt war die Kreisumlage, die mit satten 2,183 Millionen Euro rund ein Viertel der Ausgaben ausmacht. Die zentralen Ausgaben im Vermögenshaushalt entfielen auf den Erwerb der Grundstücke für die Sportanlagen mit 2,8 Millionen Euro beziehungsweise den Grunderwerb für die geplante Querspange mit 233000 Euro. Weitere größere Posten bei den Ausgaben waren die Schlusszahlungen für die Generalsanierung der Gemeindehalle mit rund 669000 Euro sowie Zahlungen für verschiedene Straßenerschließungen – Schonstetter Straße, Grünhofer Feld, Am Kroit, Eichenweg und weitere – mit insgesamt etwa 400000 Euro.
Die in der Haushaltsplanung vorgesehene und mit 1,4 Millionen Euro veranschlagte Sanierung der Chiemgaustraße mit Regenwasserkanal wird erst 2020 durchgeführt.
Im Bereich der Abwasserentsorgung fielen im Zusammenhang mit den Straßenbaumaßnahmen Ausgaben für Kanalsanierungen beziehungsweise Neuerrichtungen in Höhe von 70000 Euro und für die Erstellung der Phosphatfällstation an der Kläranlage rund 71000 Euro an. Wesentliche Einnahmen resultieren aus Erschließungsbeiträgen in Höhe von 463000 Euro für das Kammerer Feld und Am Kroit sowie Herstellungsbeiträgen für den Schmutzwasserkanal mit 352000 Euro. Für die energetische Sanierung der Gemeindehalle erhielt die Gemeinden einen Tilgungszuschuss in Höhe von 221000 Euro.
Deutlich weniger
Kreditaufnahme
Zum Ausgleich des Vermögenshaushalts war im Haushaltsplan eine Rücklagenentnahme in Höhe von 1,104 Millionen Euro sowie eine Kreditaufnahme in Höhe von 3,2 Millionen geplant. Aufgrund der höheren Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt und Minderausgaben fiel die Kreditaufnahme mit zwei Millionen geringer aus. Der Schuldenstand zum 31. Dezember betrug knapp 3,2 Millionen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 873 Euro je Einwohner entspricht.
Zudem war im vergangenen Jahr eine Zuführung zu den Rücklagen in Höhe von 208000 Euro möglich. Im Jahresergebnis ist das Haushaltsvolumen mit 14891851 Euro dargestellt. Die allgemeine Rücklage betrug zum 31. Dezember 2266526 Euro.
Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Eintrübungen aus der Corona-Pandemie gehen auch an Amerang nicht spurlos vorbei. Zuletzt sprach Kämmerer Anton Görgmayr noch von einer „guten Haushaltslage“, mahnte aber zur Wachsamkeit. So sei die Steuerkraft der Gemeinde rückläufig. Zum Jahresende werden – so die Schätzung Anfang August – etwa 350000 Euro weniger im Gemeindesäckel sein.