Leserforum

Der Irrsinn hat Methode

von Redaktion

Zum Bericht „Leistung für dreimal mehr Fahrgäste“ (Lokalteil):

Angesichts der Ausbaupläne der Kampenwandbahn auf das Drei- bis Vierfache der Beförderungskapazität, also bis zu 12000 Personen pro Tag, fragt man sich zu Recht, wer diese hirnrissige und völlig wirklichkeitsfremde Idee hatte – jedenfalls niemand, der mit den örtlichen Verhältnissen vertraut ist und dem etwas an der Lebensqualität Aschaus liegt – ganz zu schweigen von den Auswirkungen des Ausbaus auf Umwelt und Natur!

Der Verdacht liegt nahe, dass hier wieder einmal mehr das Wohlergehen eines ganzen Ortes und der Region auf dem Altar des grenzenlosen Kommerzes und Wachstums geopfert werden soll, zum Nutzen der Eigentümer und Betreiber der Bahn und zum Schaden der Anwohner und der Umwelt. Es beginnt mit der Frage, wie der zusätzliche Autoverkehr einschließlich Parkplätzen im Aschauer Tal untergebracht werden soll, zumal kein öffentliches Nahverkehrskonzept dafür existiert. Es geht weiter mit der Frage, wie das zusätzliche Aufkommen an Touristen oben am Berg bewältigt werden soll, wo es in der Urlaubssaison schon jetzt eng wird – oder will man die Kampenwand mit noch mehr Gebäuden zubetonieren? Und es endet mit der Frage, ob solch ein Monsterprojekt überhaupt noch in die Zeit passt, wo es um den Erhalt unserer schönen Landschaft und wertvollen Naturreserven geht. Ich jedenfalls denke, dass das nicht der Fall ist und man lieber in den Ausbau eines sanften Tourismus investieren sollte.

Heribert Burdick

Bernau

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