Raubling – Haushalt, Bauprojekte und die Hochwasserkatastrophe: In der jüngsten Bürgerversammlung in der Gemeindehalle in Raubling ließ Bürgermeister Olaf Kalsperger (CSU) das gemeindliche Geschehen aus dem vergangenen Jahr Revue passieren und informierte zugleich über den neuesten Stand der Dinge. Um die Corona-Regeln einhalten zu können, durften dieses Mal nur 80 Bürger an der Versammlung teilnehmen.
Durch Eigenleistung
150000 Euro
eingespart
Besonders hervorgehoben hatte der Rathauschef das Engagement der Nicklheimer Feuerwehrleute, die viel Eigenleistung und Arbeit in den mittlerweile fertiggestellten Bau ihres Feuerwehrgerätehauses gesteckt hatten. Die Kosten beliefen sich laut Kalsperger auf 1519000 Euro. Die Eigeninitiative der Feuerwehr habe der Gemeinde umgerechnet „mindestens 150000 Euro eingespart“, lobte der Rathauschef. Für Kommandant Ludwig Wallner, der in der Sitzung anwesend war, gab es einen spontanen Zwischenapplaus. „Natürlich hätten sich die Nicklheimer ein schönes Einweihungsfest gewünscht. Corona verhinderte es. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, so Kalsperger. Fertiggestellt wurde auch der Anbau des Kindergartens Großholzhausen (Kostenpunkt 912000 Euro), bei dem die Gemeinde Sachaufwandsträger ist und das Personal zur Gemeinde gehört.
„Drunter und drüber“ gehe es indes auf der Baustelle der neuen Schulsporthalle Raubling: Die Handwerker arbeiten auf die geplante Fertigstellung noch vor den Herbstferien mit Hochdruck hin. Dieses Neubauprojekt, mit derzeitigem Kostenstand von 7,5 Millionen Euro – Zuschüsse sind in Höhe von 2,2 Millionen Euro zu erwarten – ist das aufwendigste in der Raublinger Geschichte. Auch die Hochwasserkatastrophe vom 4. August sprach Kalsperger nochmals an: „Die schlimme Nacht war von Montag auf Dienstag, in der Niederschlagsmengen in bisher nicht gekannten Mengen fielen.“ Im Anschluss listete Kalsperger die Finanzen auf: Der Haushalt der Gemeinde Raubling hat ein Gesamtvolumen von 34,98 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt umfasst 24,24 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt 10,74 Millionen Euro. Die wichtigsten Einnahmequellen sind die Beteiligung an der Einkommensteuer, voraussichtlich acht Millionen, und die Gewerbesteuer mit dem Haushaltsansatz von sieben Millionen Euro.
Mithilfe einer Powerpoint- Präsentation gab Kalsperger einen Rückblick aufs vergangene Jahr und untermauerte dies mit Statistikzahlen und Bildern. Auffallend war dabei die geringe Geburtenzahl von 47 (Januar bis September 2020). In den vergangenen Jahren betrugen diese meistens etwas über 100 – allerdings auf das gesamte Jahr gerechnet.
Kalsperger verkündete außerdem, dass sich die neuen Räumlichkeiten der Volkshochschule im Gebäude der vorherigen Volksbank und Bayerischen Versicherungskammer in der Bahnhofstraße befinden. Vorgestellt wurde auch die Ökomodellregion „Hochries-Kampenwand-Wendelstein“. Kalsperger verwies auf die Statistik der örtlichen Feuerwehren, die zu 279 Einsätzen ausrücken mussten. Davon waren 216 technische Hilfeleistungen, und 145 Einsätze betrafen das Hochwasser.
Noch keine Planung für Standort
von Mobilfunkmast
Eine Versammlungsteilnehmerin bat Kalsperger um eine Stellungnahme zu einem möglichen Standort für einen 5G-Mobilfunkmast, den sie als gesundheitlich bedenklich hält. „Nachdem es dafür in Raubling noch keine Planung gibt, kann ich dazu noch keine Stellung nehmen. Sollte ein Antrag kommen, dann würden wir unseren Gutachter mit einschalten“, so Kalsperger. Die nächste Bürgerversammlung ist im Frühjahr 2021 geplant.