Prutting – Wasser, insbesondere sauberes Trinkwasser, gilt als höchstes Gut auf der Erde. Damit die Wasserqualität weiterhin auf einem hohen Standard bleibt, muss der Hochbehälter zwischen Königsberg und Irlach saniert werden. Bei der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag, 20. Oktober, steht das Thema zwar auf der Tagesordnung, die Entscheidung über die Sanierung hat Bürgermeister Thusbaß (CSU) aufgrund der Dringlichkeit bereits getroffen.
Trinkwasserspeicher in
die Jahre gekommen
„Die Trinkwasserqualität ist mir besonders wichtig“, so der Rathauschef. Deswegen hat er die Sanierung bereits in Auftrag gegeben. Aber warum ist es so eilig? Am 2. Oktober hatte die Gemeinde eine Abkochverfügung erlassen.
Alle vier Wochen werden in der Gemeinde routinemäßig Trinkwasserproben entnommen und vom Gesundheitsamt auf Verunreinigungen und Keime geprüft. Bei den mikrobiologischen Untersuchungen wurde ein sogenanntes coliformes Bakterium gefunden. Die Wasserleitungen mussten deshalb über eine Woche gechlort werden. Am 12. Oktober konnte die Abkochverfügung aufgehoben werden.
Allerdings hatte die Behörde bei ihren Untersuchungen noch etwas festgestellt: „Das Gesundheitsamt hat mitgeteilt, dass der Hochbehälter zwischen Königsberg und Irlach stark sanierungsbedürftig ist“, erklärt Thusbaß auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen. Das Amt legte zudem nahe, die Sanierung möglichst zeitnah vorzunehmen. Bis dahin seien weiter monatliche mikrobiologische Untersuchungen vorzulegen.
Wie Bürgermeister Thusbaß berichtete, ist der Hochbehälter für die gesamte Trinkwasserversorgung in Prutting zuständig. Er wurde 1976 gebaut und bislang noch nicht saniert. Lediglich eine Druckerhöhungsanlage und eine neue Elektrik wurden nachgerüstet, weiß Wassermeister Josef Furtner.
Gespeist wird der Hochbehälter vom Trinkwasserbrunnen Irlach II. Sobald das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim seine Freigabe für den neu gebauten Brunnen in Sonnen gegeben hat, wird diese Leitung zugedreht und die neue Leitung wird in Betrieb genommen, erklärt der Wassermeister.
Das aus den Brunnen gepumpte Wasser wird im Hochbehälter in mehreren Kammern gespeichert. Diese ähneln einem schneckenförmigen Schwimmbecken. Von dort aus gelangt das Trinkwasser über das Netz zu den Haushalten.
Im Zuge der Chlorung des Wassernetzes bei der jüngsten Verunreinigung seien die Kammersysteme abwechselnd abgelassen und jeweils umfassend gereinigt worden, so der Rathauschef. „Eine Sanierung ist aber nicht mehr aufschiebbar“, so Thusbaß.
Kosten liegen bei
bis zu 300000 Euro
Knackpunkt seien aber die Kosten: Diese lägen laut Thusbaß zwischen 200000 und 300000 Euro. Ein Neubau sei wesentlich teurer und koste rund das Dreifache. Der Hochbehälter hat laut Wassermeister Furtner ein Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern, was für die Gemeinde Prutting völlig ausreichen würde.
Bei der Sanierung werde der mineralische Belag in den Wasserbecken ab- und eine neue Schicht aufgetragen.