Schechen – In Schechen, nahe dem Sportplatz, soll ein Kindergarten-Container aufgestellt werden – das hat der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Bürgermeister Stefan Adam (CSU) spricht von einer „befristeten Übergangslösung“.
Dritter Standort
ist erforderlich
„Es ist ja positiv, dass sich die Gemeinde so gut entwickelt“, meinte Bürgermeister Adam. Weil es immer mehr Kinder gebe, die eine Betreuung bräuchten, hat sich der Gemeinderat bereits im Juni dafür ausgesprochen, neben Hochstätt und Pfaffenhofen einen dritten Kindergarten-Standort zu schaffen.
Naheliegend war, diesen im Herzen der Kommune, in Schechen, zu realisieren. Doch dafür brauche es Zeit – und die habe man nicht, wenn die Kinderbetreuung weiterhin sichergestellt werden soll. Daher nun die Entscheidung, mit einem Kindergarten-Container ein Provisorium zu schaffen.
Der Container ist bereits vorhanden: Er steht aktuell noch neben dem Kindergarten Spatzennest in Pfaffenhofen. Dort wurde aber kürzlich eine neue Einrichtung in Betrieb genommen, weshalb der Container nun zur Verfügung steht. Er soll auf eine Grünfläche, die sich in Gemeindebesitz befindet, nahe des Tannenwegs versetzt werden. Der Bauantrag der Gemeinde Schechen bezieht sich auf zwei Container von jeweils 10,34 auf 12,11 Meter und einer Höhe von 2,80 Meter. Vorerst soll aber nur eine Einheit aufgestellt werden, bei Bedarf wird mit einer zweiten nachgerüstet. Der Standort wurde ausgewählt, da er nahe der Straße liegt und damit nur kurze Anschlussleitungen für Wasser und Kanal erfordert. Im Süden ist eine große Spielfläche für die Kinder vorhanden. Vorgesehen sind vier Stellplätze für Mitarbeiter und acht für die Eltern. Laut Adam hat das Landratsamt Rosenheim bereits eine auf drei Jahre befristete Baugenehmigung in Aussicht gestellt.
Wie Anita Ludl vom Schechener Bauamt erklärte, brauche es einige Befreiungen für den Bauantrag, da etwa die Dachform – das Flachdach – und die äußere Gestaltung des Containers nicht zum Ortsbild passen. Da es sich aber nur um eine vorübergehende Lösung handele, sei das Vorhaben möglich. Bau- und brandschutztechnisch hat der gemietete Container eine Zulassung. Je nachdem, ob es eine Krippe oder ein Kindergarten wird, können pro Container-Gruppe 15 bis 25 Kinder betreut werden. Bei der Gemeinde geht man von einer Inbetriebnahme spätestens zum nächsten Kindergartenjahr aus. Nach der Nutzungsdauer soll die Container-Anlage vollständig zurückgebaut werden. „Das ist alternativlos, denn wir brauchen den Platz“, meinte Josef Weber (CSU). Adam bestätigte, dass man die zusätzlichen Plätze leicht voll- bekommen würde. Dass die Kinder kein Problem mit einem Container-Kindergarten hätten, davon war Andreas Rausch (CSU) überzeugt: „Das schaut bei Weitem nicht so schlimm aus, wie es sich anhört.“ Die Mitarbeiter und Eltern seien mit dem Container in Pfaffenhofen sehr zufrieden.
Einige Anwohner sind gegen das Vorhaben
Doch nicht alle Anwohner am neuen Standort sind glücklich: Laut Adam sind schon einige im Rathaus vorstellig geworden. Die genannten Kritikpunkte: Lärm und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Um die Nachbarn umfassend über das Projekt zu informieren, ist in nächster Zeit ein Infoabend geplant, zu dem die Betroffenen eingeladen werden. Eines machte Adam klar: „An diesem Standort wird eine befristete Übergangslösung geschaffen. Hier wird nicht der neue Kindergarten entstehen.“