Eggstätt – Einstimmigkeit herrschte im Gemeinderat bei der Entscheidung, die Laufräder am Nachklärbecken zu erneuern.
Die Außen-Laufräder des Nachklärbeckens, die aus Vollhartgummi bestehen, seien mittlerweile ein gutes Vierteljahrhundert alt. Eine Betriebsrevision habe ergeben, dass „die Räder stark brüchig und verschlissen“ seien und „dringend getauscht werden“ müssen, fasste Bauamtsleiter Bernd Ruth den Sachverhalt zusammen. Die Gemeinde habe sich bemüht, mehrere Angebote für den Austausch der Laufräder einzuholen, jedoch ohne Erfolg. Nach intensiver Suche habe nur die Firma Thoreka aus Gießen ein Angebot abgegeben, und da es eben nur dieses eine Angebot gebe, könne ein Beschluss darüber im öffentlichen Teil der Sitzung gefasst werden. Hans Schönhuber, Mitarbeiter des Klärwerks, fügte hinzu, dass es zwar ein Angebot aus der Region gegeben habe, auf das aber der Anbieter keine Garantie gab, sodass die Gemeinde dieses Angebot nicht weiter verfolgte. Ein Betrieb mit den brüchigen Laufrädern erscheine zu riskant, bei einem Schadensfall sei das Nachklärbecken außer Funktion.
Bauamtsleiter Bernd Ruth erklärte weiter, dass das Angebot der Gießener Firma aus zwei Teilen bestehe: Die Ersatzteile machen netto gut 9000 Euro aus, die Arbeitsleistung geschätzt circa 5300 Euro. Haushaltsmittel in dieser Höhe seien nicht eingeplant worden, so der Bauamtsleiter weiter. Aber in der Haushaltsstelle seien 2500 Euro unter dem Punkt „Erwerb von beweglichen Sachen des Anlagevermögens allgemeiner Geräte“ eingestellt. Der Austausch als solches bedeute eine überplanmäßige Ausgabe, die aber über die Deckung des Gesamthaushaltes ausgeglichen werden könne.
Jens Stadler (Grüne) forderte, dass technische Anlagen künftig früher überprüft werden sollten, damit es gegen Jahresende keine bösen Überraschungen gebe. Bürgermeister Christian Glas (FB) entgegnete, dass die Mitarbeiter des Klärwerks „sehr bestrebt und sauber gearbeitet“ hätten. Er wolle hier ein Lob aussprechen. Ähnlich äußerte sich Hans Plank (CSU). Die Mitarbeiter des Klärwerks hätten „bisher immer alles zeitnah gerichtet und gewartet.“ Auch Thomas Nitzinger (FB) sah dies so. Katharina Weinberger (Grüne) hakte beim Punkt Kosten nach.
Ruth begründete die hohen Arbeitsleistungskosten mit der Anfahrt aus Gießen, regionale Firmen hätten sich für den Austausch nicht gefunden.
Dem Beschlussvorschlag, dem Angebot von Thoreka zur Erneuerung des Laufrades des Nachklärbeckens zu einem Brutto-Preis von 16648,09 Euro zuzustimmen, folgten die Gemeinderäte einstimmig. elk