Oberaudorf – Der Gemeinderat Oberaudorf war sich in seiner jüngsten Sitzung einig: Für die Grundschule Oberaudorf muss in Sachen Digitalisierung und Breitband mehr getan werden. Drei Förderprogramme sollen dabei in Anspruch genommen werden.
Schnelleres Internet
in Schule und Rathaus
Hauptpunkt war dabei das Thema Glasfaseranschlüsse. Es bestehe ein Programm zur Förderung von Anschlüssen für öffentliche Schulen mit einer Quote von 90 Prozent. Der Förderhöchstsatz für Schulen betrage 50000 Euro, erklärte Michael Schmid, zuständig für Sonderprojekte der Gemeinde, in der Sitzung.
Die Kommune wollte mehrere Angebote einholen, habe allerdings nur eines von der Telekom erhalten. Dieses lag bei rund 34000 Euro brutto. Darin enthalten seien die Kosten für einen Kabelgraben (21000 Euro), Hauseinführung (619 Euro), Wegsicherung (464 Euro) und Bauüberwachung (5112 Euro). Die Gemeinde sicherte den Auftrag zu – unter der Bedingung, die Erdarbeiten selbst durchführen zu dürfen. Die Telekom lehnte dies ab, der Auftrag wurde neu ausgeschrieben. Dieses Mal bot die Gemeinde der Telekom an, alle Erdarbeiten für pauschal 8000 Euro selbst durchzuführen. Im neuen Angebot stellt die Telekom eine Summe von rund 42000 Euro in Rechnung. Obwohl für die Gemeinde der erhöhte Preisvorschlag nicht nachvollziehbar sei, wurde in der Sitzung empfohlen, das Angebot in dieser Form anzunehmen. Mit derselben Förderrichtlinie könne man auch Rathäuser an eine Glasfaser-Anbindung anschließen, klärte Schmid die Gemeinderäte auf. Die Frage lautete: Vergibt man gleich zwei Aufträge? Der Förderhöchstsatz für einen Anschluss für Rathäuser liege bei etwa 20000 Euro. Die Telekom verlange aber an die 35000 Euro.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Gemeinde 15 000 Euro selbst zu tragen hätte. Das Gremium sprach sich dafür aus, gleich beide Anschlüsse zu legen, einen Beschluss gab es vorerst aber noch nicht. Die Gemeinde strebt an, weitere Verhandlungen zu führen. Die Aufträge sollen aber in jedem Fall vergeben werden, so der einhellige Tenor.
Thema war neben des Glasfaseranschlusses auch die Verbesserung der digitalen Infrastruktur. Seit 2018 stünden der Gemeinde Fördermittel von rund 15000 Euro zur Verfügung. Damit sollten die Klassenzimmer mit digitalem Equipment ausgestattet werden. Da die Fördermittel dafür nicht reichen, hat die Gemeinde beschlossen, aus eigener Tasche nochmals 10000 Euro draufzulegen. Mit diesem Geld sollen im ersten Schritt vier Klassenzimmer mit Laptops, Beamern, Audiosystem und Dokumentenkameras ausgestattet werden, erklärte Schmid.
Vier Firmen wurden zur Angebotsabgabe aufgefordert. Jeweils ein Angebot ist für die Montage und Lieferung der medientechnischen Geräte sowie für die Montage und Lieferung der Informationsgeräte eingegangen. Beide sind vom Gemeinderat einstimmig (18:0) beschlossen worden. Die Arbeiten hierfür sollen in den Herbstferien beginnen. Die weiteren sieben von insgesamt elf Klassenzimmern sollen 2021 im Rahmen des Digitalpakts Bayern (Förderhöhe circa 75000 Euro) ausgestattet werden. Zuletzt klärte Bürgermeister Matthias Bernhardt (FWO) in der Sitzung darüber auf, dass die Gemeinde auch die Förderung „Sonderbudget Leihgeräte“ in Anspruch genommen habe. Mitte Juli ist über dieses Thema in der Sitzung beraten worden.
Einhellig entschied sich das Gremium damals, dieses Programm nicht zu beanspruchen. Jetzt habe sich die Lage aber geändert – nicht zuletzt durch die neue Corona-Welle. In der Schule wurde eine neue Bedarfsabfrage durchgeführt. Diese habe ergeben, dass 13 Leihgeräte benötigt werden. Vom Freistaat sei mit einer Zuwendung von rund 4000 Euro zu rechnen.
Intern wurde die Beschaffung der 13 Notebooks in Auftrag gegeben. Die geschätzten Kosten belaufen sich mitsamt Ladestation auf 7000 Euro. Dazu wurde ein Förderantrag gestellt. Barbara Forster