Frasdorf – Die Gemeinde Frasdorf will bei der Energie- und Wärmeversorgung künftig auch auf Erdgas zurückgreifen. Heizungsbaumeister Florian Stein informierte den Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung über die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen der Erdgasversorgung.
Alle 74 Ortsteile
in der Betrachtung
In einer der vorangegangenen Sitzungen hatte sich das Gremium bereits über die Varianten des Baus eines Energienetzes in der Region unter Einschluss der Gemeinden Bernau, Aschau und Frasdorf informiert. Da das Ende der Wärmeversorgung mit Erdöl absehbar sei, so Stein, müsse man sich frühzeitig neue Energiequellen erschließen und ihre Nutzung vorbereiten. Erdgas sei eine dieser Möglichkeiten; im Zuge der großflächigen Erschließung der Region mit dem Erdgasnetz könnten zumindest der Ortskern und die Ortsteile auf dem Weg von Bernau nach Frasdorf und Aschau an das künftige Erdgasnetz angeschlossen werden. Die Versorgung aller 74 Ortsteile von Frasdorf werde wohl nicht möglich sein, dafür seien die innerörtlichen Leitungswege zu lang und nicht rentabel für die „Energienetze Bayern“. Geringe Verbrauchsmengen fernab vom Hauptversorgungsstrang seien für den Netzbetreiber nicht rentabel.
Auf Nachfrage von Christian Stocker (FWW) nach einer Versorgung von Wildenwart und der dazugehörigen Ortsteile mit Erdgas antwortete Bürgermeister Daniel Mair (CSU), dass eine solche Versorgung abseits des Hauptstranges wohl schwer vorstellbar sei. Der Ortskern mit dem Schloss und den dazugehörigen Gebäuden werde bereits mit einer Hackschnitzelheizung zentral versorgt, die bäuerlichen Anwesen im Umfeld seien mit den verschiedensten Holzheizungen und der Versorgung durch regionale Rohstoffe gut aufgestellt. Hier müssten intern die Möglichkeiten der rentablen Versorgung durch kleine Biomassewerke in der Zukunft geprüft werden.
Für die Gesamtgemeinde ergebe sich ein wichtiger Schritt: ein systematischer Energiemix zwischen der Energieversorgung mit nachwachsenden Rohstoffen, Erdgas und Erdwärme sei anzustreben und sei mit dem Ausbau der Erdgasversorgung künftig breiter aufgestellt. Dabei seien für die Verbraucher zwischen der Versorgung des Hauptortes mit Erdgas innerorts und der Weiler und Gehöfte im Außenbereich mit Bioenergie aus kleineren Biomasseanlagen alle Varianten möglich.
Voraussetzung für die weitere Erschließung der Gemeinde mit dem Erdgasnetz sei, dass die Gemeinde Frasdorf einige kommunale Gebäude als Abnehmer zur Verfügung stelle, erläuterte Bürgermeister Daniel Mair (CSU). Bernau ist bereits in das Erdgasnetz eingebunden. Da der Rohrstrang der Erdgasleitung von Bernau her über Umrathshausen und Leitenberg geführt werden soll, biete sich hier auf dem Weg nach Frasdorf das Feuerwehrhaus Umrathshausen und die neue Schulturnhalle im Ort als künftige kommunale Verbraucher an. Die Heizung im Feuerwehrhaus ist nach 30 Jahren in die Jahre gekommen und bei der Turnhalle stehe man noch immer in der Planungsphase, sodass ein Umschwenken von Pelletsheizung auf Gasheizung immer noch ohne zusätzlichen Aufwand möglich sei.
Kommunale
Verbrauchsorte
Mit neun zu fünf Stimmen fasste das Gremium schließlich den Beschluss, das Angebot zur Erschließung mit Erdgas durch „Energienetze Bayern“ weiterzuverfolgen und das Feuerwehrhaus Umrathshausen und die neue Schulturnhalle im Ort als künftige kommunale Verbraucher vorzusehen. reh