Eggstätt – Mit einem klaren „Nein“ votierten die Mitglieder des Eggstätter Gemeinderates gegen die Umnutzung eines Gebäudes in der Dorfmitte Eggstätts. Schon im Frühjahr war ein Antrag für das Gebäude gegenüber der Kirche gestellt worden, der aber vor der Abstimmung zurückgezogen wurde.
Im nun eingereichten Antrag soll das Gebäude in insgesamt sieben Wohnungen umgebaut werden. Die ehemalige Gaststätte im Erdgeschoss soll beibehalten werden, nur in kleinerer Form. Geplant war der Anbau dreier Balkone, einem Unterflurparker und Stellplätzen für die Anlieger.
Viele Einwände
gegen Umbau
Bauamtsleiter Bernd Ruth erläuterte die Einwände für das Vorhaben: So werde für die geplante Gaststätte aufgrund mangelnder Lager- und Kühlflächen sowie der fehlenden getrennten Toilettenanlagen und Sozialräume keine gaststättenrechtliche Erlaubnis erteilt werden können.
Im Obergeschoss hätten sich, wie Ruth erklärte, Mitarbeiterwohnungen, sogenannte Schulungsräume, befunden. Dies könne aber derzeit nicht genau ermessen werden und auch das zweite Stockwerk sei bislang als Speicherraum genutzt worden. Zudem widersprechen die geplanten 22 Stellplätze der Stellplatz-Verordnung der Gemeinde aus dem Jahr 2014. So seien beispielsweise die nötigen Vorbereiche der Stellflächen nicht eingehalten, die rechtliche Sicherung der Stellflächen auf einem Flurstück nicht zugesichert und es fehle eine Anfahrtszone für Lkws.
Auch wenn der vorgesehene Unterflurpark in einem neuen Antrag nunmehr auf der Nord- statt der Südseite eingebaut werden soll, gebe es dann ein Problem mit der Ausfahrt.
Bürgermeister Christian Glas (FB) erklärte das Projekt als nicht realisierbar. Man wolle einerseits weiterhin Gewerbe ansiedeln. Andererseits, so Glas, sehe er Eigentumswohnungen in der Nähe der Kirche als problematisch an. Helmut Hundhammer (CSU) bezeichnete das Gebäude als „Achillesferse des Ortes“ und sprach sich somit gegen das Bauvorhaben aus.
Kajetan Huber (FB) forderte, das Gebäude zu erhalten. Die Unterflurparkplätze seien aber für ihn das Problem, denn Ein- und Ausparkende behinderten den Verkehr auf der Hauptstraße.
Jens Stadler (Grüne) erinnerte an die ehemalige Gaststätte, die mit fehlenden Parkplätzen und Anwohnern, die sich über den nächtlichen Gastronomiebetrieb auf der Terrasse beschwerten, zu kämpfen hatte. Thomas Nitzinger (FB) gab seinem Vorredner in einem Punkt recht: Eine Gaststätte brauche immer Parkplätze. Jakob Illi (Grüne) schlug eine Ablöse-Lösung bei den Parkplätzen vor, wie sie beispielsweise die Marktgemeinde Prien handhabe. Nach Ladenschluss könnten Autos Geschäftsparkplätze nutzen. Vor diesem Vorschlag wiederum warnte Bürgermeister Glas, der schon alle Parkplätze am Rathaus abends belegt sah.
Bauamtsleiter Ruth wies noch einmal auf die Stellplatzordnung der Gemeinde hin. Bei zehn Quadratmetern genutzter Gaststättenfläche sei ein Stellplatz zu erbringen. Gleichzeitig gelte es, das Gebäude zu nutzen.
Stellplätze bleiben Ausschluss-Kriterium
Bürgermeister Glas beendete die Debatte mit einem Beschlussvorschlag: Da die eingereichten Planunterlagen von der Satzung über die Herstellung von Stellplätzen und Garagen abwichen und die Gastronomie zu wenig Funktions- und Lagerflächen aufweise, werde der Gemeinderat der Planung zur Umnutzung des Gebäudes nicht zustimmen. Ein Vorschlag, dem sich die Gemeinderäte einstimmig anschlossen.