Flintsbach – Sichere Schulwege für die Kinder – das strebt die Gemeinde Flintsbach nun an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beschloss das Gremium mit 9:8 Stimmen, einen Schulwegplan für die Gemeinde Flintsbach aufstellen zu lassen. Den Antrag dazu stellten die Parteifreien Flintsbach-Fischbach (PFF). Dieser Plan soll in Zusammenarbeit mit der Leitung der Grundschule Flintsbach, dem Elternbeirat der Grundschule, der Polizeiinspektion Brannenburg und der Gemeindeverwaltung erarbeitet werden.
Eltern sollen Route ihrer Kinder in den Plan eintragen
„Schulwegpläne sollen einen Beitrag liefern, die Schulwege der Kinder und Jugendlichen sicherer zu machen und die selbständige Mobilität zu fördern. Da die Probleme auf den Schulwegen von Schule zu Schule variieren können, sind individuell angepasste Schulwegpläne erforderlich“, erklärt der rund 80-seitige Schulwegleitfaden der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast), der die fachliche Basis des Antrages der Parteifreien darstellt.
Darin wird empfohlen, eine Arbeitsgruppe aus den Beteiligten zu bilden. Im nächsten Schritt sollen alle Eltern einen Plan erhalten und in diesen den Schulweg ihrer Kinder eintragen. Im Anschluss sollen alle
Routen übereinandergelegt werden. Erst nach dieser Bestandsaufnahme wisse man genau, wo die meisten Schulwege hinführen, wo die Kinder sich bewegen und wo die neuralgischen Punkte auf den Schulwegen liegen würden. Mit diesen Erkenntnissen könne dann mit einfachen Maßnahmen der Schulweg gesichert oder die Empfehlung für einen anderen Weg ausgesprochen werden.
Die Vorbereitungen seien mit dem vorliegenden Material soweit getroffen, sodass der Plan in Eigenregie umgesetzt werden könne. „Das kostet in dem Sinne auch nichts“, sagte Holger Steiner von den Parteifreien, selbst Vater von zwei Kindern, in der Sitzung. Er sprach sich dafür aus, das Programm auch auf die Kindergartenkinder auszudehnen: „Vielleicht findet die Arbeitsgruppe einen sicheren Schulweg für meine Kinder, als den, den sie aktuell nehmen“, so Steiner. Ein konkretes Unfallgeschehen würde derzeit nicht vorliegen, es ginge um Prävention.
Bürgermeister Stefan Lederwascher (CSU) berichtete, dass er bereits Kontakt mit der Polizeiinspektion und der Schulleitung aufgenommen habe. Die Schule hätte kein Interesse an solchen Plänen. Es gäbe schon regelmäßige Besprechungen zwischen Eltern, Polizei und Schule zum Thema sicherer Schulweg, so Lederwascher weiter. Tenor dieser Gespräche sei, dass die Eltern mit ihren Kindern selber die beste und sicherste Route erkunden sollten.
Dazu gehöre auch, dass die Wege gemeinsam abgegangen werden. Oftmals würden die Kinder auch in Weggemeinschaften zur Schule, gehen, sodass ein planerischer Weg nicht immer die tägliche Realität des Schulalltages widerspiegeln würde.
Pragmatischer betrachtete das Thema Bernhard Pichler (CSU), der im Antrag die Darstellung eines konkreten Handlungsbedarfs vermisste: „Ich glaube, dass ich als Elternteil selber dafür sorgen will, dass mein Kind sicher zur Schule kommt, und so werden in unserem Dorf sicherlich alle Eltern für ihre Kinder einen sicheren Schulweg finden.“
Über 100 Vorschläge
seien noch
auszuarbeiten
Jörg Benkel (CSU) bezweifelt, dass der Aufwand für die Erstellung der Pläne ein geringer sei. Immerhin ginge es um mehr als 100 Kinder und somit auch um über 100 Schulwegvorschläge, die auszuarbeiten seien.
„Die neuralgischen Punkte auf den Schulwegen sind den Bürgern und der Schule bekannt. Das betrifft insbesondere die durchquerende Staatsstraße“, sagte Lederwascher, der auch auf den Einsatz der Schülerlotsen hinwies.
Am Ende beschloss das Gremium nach einer intensiven Aussprache mit Stimmenmehrheit von PFF und SPD, einen Schulwegplan aufzustellen.