Kiefersfelden – Nachdem die ursprünglich für Mitte Oktober geplante Gemeinderatsitzung ausfallen musste, konnte Bürgermeister Hajo Gruber (UW) nun zusammen mit den Gemeinderäten die aktualisierte Agenda abarbeiten.
Funkmessung
wurde durchgeführt
Mit der Einführung der neuen, deutlich schnelleren 5G-Technologie im Mobilfunk stellt sich für die Grenzgemeinde die Frage der Netzabdeckung. Diplom-Geograf Dr. Reiner Grasberger von der beauftragten Firma „Innovative Kommunikations-Technologien“ in Regensburg, berichtete von der flächendeckenden Mobilfunkmessung, die mit einem technisch entsprechend ausgestattetem Fahrzeug über einen Zeitraum von mehreren Wochen im Gemeindegebiet durchgeführt worden war.
Die Netzbetreiber, von A1 Telekom Österreich bis Vodafone-Deutschland, betreiben in der Region Mobilfunknetze von 2G bis 4G. „Allerdings zeigt das Ergebnis der Messungen, dass die Mobilfunkversorgung erheblich durch die topografische Lage beeinflusst wird“, so der Fachmann. Im Inntal liegend, von Bergen umgeben und von benachbarten, teils starken Netzbetreibern überdeckt, gäbe es teils erhebliche Versorgungslücken, erklärte Grasberger die topografischen Gegebenheiten anhand einer Grafik. „Wobei die Abdeckung im Tal noch gut ist, aber wenn es in die höheren Bereiche geht, wird die Funkversorgung deutlich schlechter“, so der Fachmann weiter. Diese Messungen seien von einem Fahrzeug im „Outdoor-System“ durchgeführt worden. Im „Indoor-Bereich“, also mit Funkwellen absorbierenden Mauern und Gebäudeteilen, seien die „Werte allerdings deutlich gedämpfter, mehr oder weniger bei allen Anbietern, so bis etwa 15 Dezibel.“
Aufgrund dieser Messungen zog der Gutachter ein eindeutiges Fazit: „Die Indoor-Versorgung muss in den meisten Bereichen verbessert werden, von allen aktuellen Betreibern. Doch so einfach ist das nicht in der Praxis“, holte er weiter aus, „denn zunächst müssten einmal in den schwächer abgedeckten Gebieten höhere Funkmasten durch die Gemeinde aufgestellt werden. Und dann müssten allein schon aus wirtschaftlichen Gründen zumindest zwei Netzbetreiber für anfangs sieben Jahre mit diesen Masten ans Netz gehen“.
Mit Betreibern Kontakt aufnehmen
„Wie machen wir weiter im Förderverfahren zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung des Freistaates Bayern?“, wollte Gruber wissen. Einstimmig befürwortete das Gremium, in diesem Verfahren zunächst einmal mit den Netzbetreibern Kontakt aufzunehmen und zu erfragen, ob Interesse bestünde, auf von der Gemeinde erstellten Funkmasten ans Netz zu gehen. Denn ehe ein Funkmastbau vom Land gefördert werde, müsse zuvor feststehen, dass ein Netzbetreiber für sieben Jahre diesen Funkmast für sein Netz nutzen werde. hko