Flintsbach – „Eine Feuerwehr mit zwei Standorten“, sagte Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher (CSU) zu Beginn der Vorstellung des neuen Feuerwehr-Entwicklungsplans in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Die Gerätehäuser der beiden Wehren würden nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Der vorgestellte Entwicklungsplan soll nun Abhilfe schaffen.
Rückblick
auf Historie
Durch die Gemeindegebietsreform wurde im Jahr 1971 Fischbach als Ortsteil in die Gemeinde Flintsbach eingegliedert. Damit bekam die Gemeinde einen zweiten Feuerwehrstandort. Das Gerätehaus der 1874 gegründeten Feuerwehr Flintsbach befindet sich an der Kufsteiner Straße. Es wurde am 12. Juni 1960 seiner Bestimmung übergeben. Die Feuerwehr Fischbach wurde bereits am 10. März 1870 gegründet und ist somit die älteste Feuerwehr im bayerischen Inntal. Als Feuerwehrhaus wird seit der Gründung ein Teil der alten Post in Fischbach genutzt und befindet sich nun im Westflügel des Gebäudes.
Beide Gerätehäuser sind nicht mehr auf einem vorschriftsmäßigen Stand, wie die beiden Kommandanten Jörg Benkel und Werner Tobien feststellten. Zwar wurden immer wieder Reparaturen und Renovierungsarbeiten durchgeführt, aber grundlegende bauliche Veränderungen, die auch der Sicherheit der Feuerwehrleute dienen, um den gängigen Vorschriften genüge zutun, wurden kaum durchgeführt.
Zwischenzeitlich haben sich die Vorschriften für den Bau und den Betrieb von Feuerwehrgerätehäusern mehrfach verändert. Es gehe auch darum, dass die Feuerwehrangehörigen gefahrlos ihren Standort nutzen können. Das gelte nicht nur für den Übungsdienst, sondern noch vielmehr für den Einsatzfall. Grundlage dafür sind die Richtlinien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
„Die Probleme machen sich im Wesentlichen in den Außenanlagen mit Parkplätzen, den An- und Abfahrtswegen, den Laufwegen, den Verkehrswegen im Gebäude, in den Fahrzeughallen einschließlich Abgasemissionen, in den Umkleide- Sozial und Schulungsbereichen sowie in den Werkstätten bemerkbar“, sagte Benkel.
Von insgesamt 89 untersuchten Punkten einer DGUV-Checkliste erfüllen nicht einmal die Hälfte den geforderten Standard, darunter seien auch viele wesentliche Punkte. Zur Lösung der aufgezeigten Probleme kommen aus Sicht der Feuerwehrkommandanten nur zwei Alternativen in Frage. Die eine Lösung wäre die Ertüchtigung beider Häuser mit umfangreichen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen, die sich bis ins Jahr 2022 ausdehnen könnten.
Realisierung
erst 2028 möglich
Die andere Lösung wäre der Bau eines neuen Gerätehauses, gleich für beide Feuerwehren zusammen. Vorzugsweise zwischen Flintsbach und Fischbach, wie sich die beiden Feuerwehren vorstellen können.
Mit der Realisierung eines solchen Vorhabens sei allerdings erst im Jahr 2028 zu rechnen. Hier könnten dann beide Feuerwehren selbstständig nebeneinander weitergeführt werden.
Der Gemeinderat nahm den Vortrag zur Kenntnis. In einer der kommenden Sitzungen soll über den konkreten Handlungsbedarf abgestimmt werden. stv