Damit Nußdorfer in Nußdorf bleiben

von Redaktion

Gemeinde will Einheimischen mehr Wohnraum anbieten – Appell geht an die Bürger

Nußdorf – Nicht jeder Nußdorfer Bürger könne wegen des knappen Wohnraumes für immer in der Gemeinde bleiben. Das beklagen die Parteifreien Nußdorf (PFN) und stellten in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit ihrem Konzept „Nußdorfer bleiben in Nußdorf“ ihre Visionen vor, um dieser Entwicklung entgegenzutreten. Am Ende der Sitzung beschloss das Gremium einstimmig, im ersten Quartal zu diesem Thema in Klausur zu gehen.

Um Problem zu lösen,
müsse der Ort stärker zusammenrücken

Maximilian Maurer (PFN) präsentierte das Konzept. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten könnten kaum mehr größere Wohngebiete ausgewiesen werden. Deshalb schlug Maurer eine andere Denkweise vor. Seine Empfehlung: „Wir müssen im Ort stärker zusammenrücken, denn nur so können wir das Problem des knappen Wohnraums lösen.“

Eigentümer von Wohnraum werden gebeten, über freie Flächen früh zu informieren. Dabei sieht Maurer die Gemeinde in der Pflicht, neutral zwischen Angebot und Nachfrage zu vermitteln. Potenzielle Vermieter sollen freie Wohnungen und Immobilieneigentümer geplante Verkäufe der Gemeindeverwaltung melden. Interessierte Nußdorfer sollen sich bei der Gemeinde einschreiben können. Bei deckungsgleichen Interessen sei der gewünschte Wohnraum zu vermitteln.

Besonders junge Familien, die größere Wohnungen suchen, stünden im Fokus. Ältere Bürger würden eher zu einer geringeren Wohnfläche tendieren. Maurer appelliert an die Solidarität im Dorf und möchte Bewusstsein schaffen.

Mitarbeiter der Gemeinde sollen für die neuen Aufgaben ausgebildet werden und Vermittlungslisten führen. Um Details zu erarbeiten, schlug er vor, dass der Rat in Klausur gehen sollte.

Wichtig sei die Bewusstseinsbildung, sagte die Zweite Bürgermeisterin Susanne Grandauer (FWG/CSU), diesem Aspekt schloss sie sich voll an. Es sei auch ihr Wunsch, dass Nußdorfer Bürgern, so weit es ginge, freier Wohnraum zur Verfügung gestellt werde.

Leider ließe sich dies in der Praxis aber kaum umsetzen. So habe sich die Gemeinde mit dieser Idee bereits vor einiger Zeit beschäftigt – mit dem Ergebnis, dass rechtliche Aspekte nicht unbeachtet bleiben dürften.

Vermittlungstätigkeit
nicht Aufgabe
der Gemeinde

„Von der kommunalen Aufsicht ist uns damalig bestätigt worden, dass wir im Rahmen von Bauleitplanung, sozialem Wohnungsbau und Einheimischen Modell zwar Wohnraum schaffen dürfen. Was aber nicht geht, sind Vermittlungstätigkeiten“, erklärte Grandauer.

Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, Tätigkeiten eines Immobilienmaklers auszuüben und als Vermittler aufzutreten. Das sei privatrechtlich zu organisieren, denn die Gemeinden dürften sich hier nicht in Konkurrenz zu Maklern begeben. Den Vorschlag zur Klausur des Rats nahm Grandauer positiv auf. Auch die Mitglieder stimmten dem zu.

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