Kiefersfelden – Alle Jahre wieder, auch in Corona-Zeiten, stellt der Kieferer Krippenverein seine „Kieferer Krippe“ in der alten Pfarrkirche Heilig Kreuz aus. So auch heuer pünktlich zum ersten Adventssonntag ab 9.30 Uhr. Der ausstellende Krippenverein weist auf die aktuell geltenden Corona-Regeln wie Abstand halten, Maske tragen und die Hände am Eingang desinfizieren hin. Auch die Ein- und Ausgangsrichtung ist beschildert sowie die wenigen Sitzplätze in der kleinen Kapelle. Zu besichtigen ist die Kieferer Krippe bis zum 2. Februar, täglich von 9.30 bis 19 Uhr.
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Kostbarkeit zu sehen
Das Krippenkleinod wurde im Jahre 1987 durch private Initiative und Unterstützung seitens Kirchenverwaltung und Gemeinde geschaffen und mit dem Einsatz der Krippenfreunde stetig erneuert und erweitert. Diese bayerisch-orientalische Landschaftskrippe zählt wohl zu den schönsten im Umkreis und wird jedes Jahr von etlichen Besuchern aufgesucht.
Viele Mitglieder des Vereins haben wieder die Ärmel hochgekrempelt und in rund eineinhalb Monaten die etwa 14 Quadratmeter große Krippe aufgestellt. Dazu hat die Gemeinde wieder den Unterbau und die Rückwand angefertigt, den Rest steuerte der Verein bei. Angefangen vom Sammeln und Trocknen des Mooses bis hin zur Festlegung der Einzelheiten wie Standort der Ställe, der Hirtengruppen oder des Wurzelwerks und der Lichtinstallation. Dabei taten sich besonders die drei Krippenbauer Sepp Horn, Toni Böck und Georg Wallner hervor, die seit dem 2. November mehr oder weniger ihre Zelte tagsüber in der kleinen Friedhofskapelle aufgeschlagen haben. Unterstützt wurden sie dabei von zwei Mitarbeiterinnen der „Pichlmair-Gruppe“, die die schon in die Jahre gekommenen Krippenfiguren restauriert haben.
Das Besondere an der Kieferer Krippe ist neben ihrer Schönheit und Größe die ständige Aktualisierung entsprechend der Weihnachtsgeschichte, die zeitlich genau auf das überlieferte biblische Geschehen abgestimmt ist und mit fünf verschiedenen Bildern jeweils neue Perspektiven zeigt. So ist am ersten Adventssonntag die Herbergssuche von Maria und Josef zu sehen und am Heiligen Abend um 14 Uhr die feierliche Krippenlegung. Ab dem ersten Tag des neuen Jahres werden Königszug und der Kindermord von Bethlehem gezeigt, fünf Tage später beten dann die Heiligen Drei Könige das Jesuskind an und schließlich folgt am 22. Januar (bis zum 2. Februar) die letzte Szene mit der Abreise der Heiligen Drei Könige und die Flucht von Maria und Josef mit dem Jesuskind nach Ägypten, bevor dann an Mariä Lichtmess die Krippe wieder abgebaut wird. Alle Krippenbauer arbeiten ehrenamtlich, finanziert wird die Krippe ausschließlich durch Spenden der Mitglieder des Fördervereins und der Besucher sowie ansässiger Firmen und Unternehmen. Gemeinde und Kirchenverwaltung unterstützen diese engagierte Arbeit für die Kieferer Krippe durch die kostenlose Überlassung der nötigen Räumlichkeiten und auch tatkräftige Hilfe.
Ein weiteres optisches Ausrufezeichen in der Weihnachtszeit setzt der Krippenverein mit der Ausstellung der „Leitner-Krippen“ vom 2. Adventsonntag an bis zum 6. Januar, zu besichtigen in der Fensterfront des Kieferer Pfarrheimes. Die schönsten Krippen aus dem Nachlass des Gründungs-und Ehrenmitgliedes Siegfried Leitner werden hier gezeigt. Ein Vorteil in der Corona-Zeit ist, dass diese von Krippenbauer Sepp Horn geplante und gemeinsam mit den Krippenbauern realisierte Ausstellung zeitlich unabhängig und kontaktfrei von außen betrachtet werden kann. Zur Finanzierung dieser Ausstellung trug die Sparkassenstiftung wesentlich bei. Öffnungszeiten und Informationen unter www.kieferer-krippe.de).
Franz HOffmann