Grundschulverbund angestrebt

von Redaktion

Gemeinde Stephanskirchen will starre Grenzen durchlässiger machen

Stephanskirchen – Einen Grundschulverbund für die Schulen in Schloßberg und Stephanskirchen will die Gemeinde ins Leben rufen. Die Planung läuft gerade erst an, aber sowohl das Schulamt als auch die beiden Schulleiter stünden dem Vorhaben positiv gegenüber, so die Gemeindeverwaltung.

Einzugsbereiche statt
Schulsprengel

Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) sagte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, dass durch den Grundschulverbund unter anderem die sehr starren Schulsprengel aufgeweicht, in Einzugsbereiche umgewandelt werden könnten. Jede Schule behalte ihren bisherigen Einzugsbereich, in Ausnahmefällen könnten aber Kinder, die im Grenzgebiet der beiden Schulen leben, von Schloßberg nach Stephanskirchen oder umgekehrt gesetzt werden. Selbstverständlich in Absprache mit den Beteiligten, vor allem den Eltern.

Diese Möglichkeit sei vor allem dann sinnvoll, wenn an beiden Schulen in der gleichen Jahrgangsstufe jeweils ein Kind „zu viel“ wäre und die Klassen geteilt werden müssten, so Mair. Durch den Wechsel eines Kindes an die andere Schule gebe es dann nur eine neue Klasse, nicht zwei. Das gelte vor allem für die Erstklässler, aber auch für zuziehende Kinder.

Janna Miller (Die Grünen) mahnte da viel Fingerspitzengefühl an, „nicht, dass dieses Kind niemanden an der Schule kennt, alle Kindergartenfreunde an die andere Schule gehen“. Das wäre eine sehr schwierige Situation für einen Erstklässler. Natürlich solle das im Einvernehmen mit den Eltern und der Schule geregelt werden, versicherte Kämmerer Philipp Brück, in der Verwaltung auch für Kindergärten und Schulen zuständig.

Mit den beiden Schulleitern ist laut Brück abgestimmt, dass das Thema mit den Elternbeiräten beider Schulen in den nächsten Wochen noch ausführlich besprochen wird. Die Gemeinde sei für Anregungen vonseiten der Eltern offen und werde versuchen, Bedenken auszuräumen.

Neben gleichen Bildungschancen durch annähernd gleiche Klassenstärken verspricht sich die Gemeinde weitere Synergieeffekte, zum Beispiel bei internen Schulungen. Finanzielle Auswirkungen, erklärte Brück auf Nachfrage, seien kaum zu erwarten, „vielleicht geht es um ein paar Euro bei der Schülerbeförderung.“

Die Gemeinde Stephanskirchen hat bereits einen Schulverbund: 2011 wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Schulverband Bad Endorf geschlossen, der damals beiden Mittelschulen das Weiterbestehen sicherte. Die Erfahrungen seien bisher gut, hieß es aus der Verwaltung.

Beschluss erst nach
Gespräch mit Eltern

Zu einem Beschluss über den Grundschulverbund kam es in der Sitzung nicht. Der soll erst nach den Gesprächen mit den Elternbeiräten der beiden Grundschulen fallen.

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