Prutting – Einen Schritt weiter als in vielen anderen Gemeinden ist man in Prutting in Sachen Lufthygiene in Schulen und Kindergärten. Während anderswo noch über die Beschaffung von den sogenannten CO2-Ampeln diskutiert wird, beschloss der Gemeinderat einstimmig bereits die nächste Stufe, nämlich den Kauf von Luftreinigern.
Geräte ergänzen
die CO2-Ampeln
Mit diesen Geräten wird die Corona-Vorbeugung im Klassenzimmer oder Gruppenraum erst richtig rund, denn mit dem rechtzeitigen Lüften, auf das die CO2-Ampeln hinweisen, wird die Raumluft in Schulen und Kindergärten zwar immer wieder ausgetauscht. Dadurch, so die Hoffnung, wird auch der Anteil an Aerosolen reduziert, die eventuell Coronaviren tragen könnten. Richtig „vernichtet“ werden die Aerosole aber erst durch die Luftreiniger.
Anders als die CO2-Ampeln werden die Luftreiniger jedoch nicht durchgängig von der Staatsregierung gefördert. Förderung gibt es hier nur für Räume, in denen eine Fensterlüftung nicht oder nicht richtig möglich ist.
In Prutting ist das nur in zwei von den 15 Räumen der Fall, die von Schule, Kindergarten und Mittagsbetreuung genutzt werden. Dabei sind die Geräte relativ teuer, pro Stück ist mit etwa 2500 Euro zu rechnen. Die Frage für die Gemeinderäte also: Luftreiniger nur für die zwei geförderten Räume anschaffen, oder trotz der Kosten für alle Räume? Die dritte Möglichkeit, ganz darauf zu verzichten, stand für den Gemeinderat von vornherein nicht zur Debatte.
Zwar meinte Peter Brunner (CSU) man könnte die Aerosol-Reduzierung durch das Lüften noch optimieren, wenn man sich von einem Fachmann ein Lüftungskonzept erstellen lasse. So ein Konzept sei genau auf die jeweiligen Raumbedingungen – Größe des Raumes, Anzahl und Größe der Fenster, Klassenstärke – abgestimmt und koste pro Raum rund 125 Euro. Ein Ansatz, der von den übrigen Gemeinderäten jedoch nicht weiter verfolgt wurde.
Sie setzten gewissermaßen auf Nummer sicher und deshalb auf die Luftreinigungsgeräte und hier herrschte auch bald Einigkeit, dass eine Anschaffung für alle 15 Räume erfolgen müsse: Petra Linner (CSU) gab der allgemeinen Stimmung Ausdruck, als sie sagte, Sparen dürfe nicht bei den Kindern beginnen.
Die Gemeinde hat mittlerweile bereits die Anschaffung von 15 Luftreinigern ausgeschrieben, sobald die Angebote vorliegen, wird eine Bestellung erfolgen, sodass zeitnah mit der Installation der Geräte zur rechnen ist.
Rektorin dankbar für optimale Ausrüstung
Die Rektorin der Pruttinger Grundschule, Sabine Huber-Zapf, ist jedenfalls dankbar für die dann technisch optimale Ausrüstung der Klassenzimmer. Schon durch die CO2-Ampeln würde Kindern und Lehrern der Unterricht erleichtert. Zwar sei eine Lüftung alle 45 Minuten im Hygieneplan des Ministeriums vorgeschrieben und würde auch eingehalten.
Aber es sei der Druck weg, etwas Entscheidendes übersehen zu haben, wenn im Eifer des Unterrichtsgeschehens nicht punktgenau nach exakt 45 Minuten gelüftet würde: Die Ampeln verhinderten schon durch ihr bloßes Dasein, dass das Lüften längere Zeit vergessen würde, sie müssten dazu gar nicht erst auf Gelb oder Rot umspringen.