Stephanskirchen – Neues vom Dirtpark: Nach Jahren ist Land in Sicht. Erdhügel, Mulden und Steilkurven werfen deutliche Schatten voraus.
Eigentlich war es nur eine Bekanntgabe im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss: Die Versicherungsfrage ist geregelt, ein Bauantrag wird vorbereitet und die Untere Naturschutzbehörde wünscht eine Ausgleichsfläche für das Gelände. Dann kam es aber doch zur Diskussion, denn Florian Beck (Bayernpartei), der „total dafür“ ist, einen Dirtpark zu errichten, warf die Standortfrage auf. Er findet die Strecke für BMX- und Mountainbikefahrer im Wald nicht ideal. Der benachbarte Trainingsplatz werde von den Fußballern doch sowieso nicht mehr genutzt, habe aber Flutlicht, der Grund gehöre der Gemeinde und zwischen der „Box“, dem Jugendtreff und der Skateranlage sei er auch.
Trainingsplatz Option für Jugendsportarten
Unterstützung gab‘s von Janna Miller (Die Grünen): das sei durchaus eine Option, vor allem, wenn der aus allen Nähten platzende Skaterpark eventuell erweitert werde und womöglich ein Basketballkorb auch noch hinzukomme. Auch Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) konnte sich mit Becks Idee anfreunden.
Petra Schnell (Unabhängige Fraktion) sah das anders: Sie habe im Gespräch mit den Jugendlichen, die sich seit Langem für den Dirtpark einsetzen, den Eindruck gehabt, die wollten gerade die Strecke im Wald „und wenn der Eigentümer mitmacht, dann ist es für mich nicht die Frage, ob uns der Standort gefällt.“
Die Dritte Bürgermeisterin Steffi Panhans (SPD) verwies darauf, dass die Geländestruktur in dem Waldstück sehr passend für einen Dirtpark sei.
Vor gut einem Jahr, als der Dirtpark schon einmal Thema im Gemeinderat war (wir berichteten) war die Haftungsfrage noch das größte Problem. Die ist jetzt beantwortet: Der SV Schloßberg hat eine neue Abteilung, „unsere Elfte“, so der SV-Vorsitzende Uwe Klützmann-Hoffmann. Abteilungsleiterin ist Steffi Panhans. Und in dieser Abteilung „Funsport outdoor“ ist unter anderem der Dirtpark angesiedelt, womit die Vereinsversicherungen greifen.
Im Gespräch mit der Heimatzeitung erläuterte Panhans, warum das etwa 1000 Quadratmeter große Waldstück an der Südostecke des Trainingsplatzes so gut geeignet sei: Für einen Dirtpark brauche es ein gewisses Gefälle, das gebe es im Wald. Christine Heser, die seit etwa einem Jahr die Jugendlichen bei der Verwirklichung ihres Wunsches nach einem Dirtpark unterstützt, fügt an, dass die jungen Leute sich im Wald ihre Hügel größtenteils selbst modellieren können und wollen. Der Fußballplatz sei eher geeignet für einen Pumptrack (für eine weitere Disziplin des Radelns im Gelände, Anm.d.Red.). Da brauche man einen ebenen Untergrund. Um solche und weitere Informationen austauschen, brächte Steffi Panhans die engagierten Jugendlichen und interessierte Gemeinderäte gerne am Gelände, im Freien, zum Informationsaustausch zusammen. Wenn es denn die Corona-Situation erlaubt.
Auf die Frage nach der Zeitschiene sagt Klützmann-Hoffmann, dass ein Landschaftsarchitekt jetzt den Bauantrag vorbereite, dieser soll bis zur Bauausschusssitzung im Januar fertig sein. Und dann soll es so schnell wie möglich gehen.
Zunächst muss eine Ausgleichsfläche gesucht werden, die Größe bestimmt da Landratsamt. Bei der Suche nach der Ausgleichsfläche, so hatte es Janna Miller im Hauptausschuss vorgeschlagen, könnten die Jugendlichen durchaus beteiligt werden. Warum nicht, so Klützmann-Hoffmann, je mehr sie selber täten und mitgestalten dürfen, desto mehr schätzten sie auch den Dirtpark.
Sport im Freien als Ventil für Jugend
Es soll auch deswegen schnell gehen, weil die Corona-Pandemie alle anderen Sportmöglichkeiten sehr einschränkt, Sport im Freien aber weiterlaufen kann und weil der benachbarte Skaterpark langsam an seine Kapazitätsgrenzen stößt, von Kindern und Jugendlichen sehr gut frequentiert ist. Was der SVS-Vorsitzende gut versteht: „Die brauchen ja auch ein Ventil.“