Das Jahresgeschehen auf einen Klick

von Redaktion

Statt Bürgerversammlung informiert in Schechen ein Online-Bericht

Schechen – „Besondere Zeiten bedingen besondere Maßnahmen. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ermöglichen es uns in diesem Jahr leider nicht, eine öffentliche Versammlung abzuhalten. Es wäre meine erste Bürgerversammlung gewesen und Sie dürfen mir glauben, dass ich mich viel lieber persönlich bei Ihnen vorgestellt hätte.“ Mit diesen Sätzen wendet sich Bürgermeister Stefan Adam derzeit via Internet an die Gemeindebürger. Es ist die Einleitung zu einem Bericht, der auf der Webseite der Gemeinde abrufbar ist und die Bürgerversammlung ersetzt.

Statt seinen Mitmenschen in einem Saal gegenüberzustehen und über das Gemeindegeschehen zu berichten, muss der Bürgermeister alle wichtigen Zahlen und Fakten rund um Schechen in diesem Jahr coronabedingt online anbieten.

Hoffnung, dass sich
niemand ansteckt

Als die Bürgerversammlung eigentlich angesetzt gewesen war, im November, wäre die Zusammenkunft von 50 Personen erlaubt gewesen. Normal nehmen in Schechen aber rund 150 Menschen an der Versammlung teil. Man hätte sie auf mehrere Termine teilen müssen, und am Ende hätten alle nur hoffen können, dass sich keiner ansteckt. „Das wollten wir uns einfach nicht antun“, so Adam.

Der Bericht zeigte: Die Corona-Pandemie hatte die Gemeinde in den vergangenen Monaten fest im Griff. Schechen zählte bis Ende November 110 Erkrankte, jetzt kamen 18 Frauen und Männer aus dem Pflegeheim noch hinzu.

Die Pandemie hatte deutliche Auswirkungen auf die Kinder-Betreuung. Während der Corona-Hochzeit im Frühjahr und noch einmal im September waren die Kindertagesstätten und die Mittagsbetreuung an der Schule Hochstätt teilweise geschlossen. Auch jetzt kam es wieder zu Teil-Schließungen. „Dies ist natürlich für Familien eine große Belastung“ so Adam. Daher hat der Gemeinderat beschlossen, auch künftig für coronabedingte Ausfallzeiten am Kindergarten- und Schuljahresende 50 Prozent der Gebühren zu erstatten.

Bei Kinderbetreuung
tut sich einiges

Darüber hinaus tut sich einiges in der Gemeinde in Sachen Kinderbetreuung. In Pfaffenhofen wurde im September nach 18 Monaten Bauzeit die neue Kita eröffnet. Die angesetzten knapp vier Millionen Euro Baukosten werden voraussichtlich leicht unterschritten.

Doch die Gemeinde wächst und wächst. Im November zählte sie 5034 Einwohner, im Vorjahr waren es noch 5018. Das bedeutet, dass die Kinderbetreuung bereits wieder an ihre Grenzen stößt. Der Gemeinderat hat sich daher dafür ausgesprochen, in Schechen einen dritten Kindergarten einzurichten. Bis es soweit ist, muss eine Übergangslösung her: Am Tannenweg soll eine Containeranlage entstehen, die maximal zwei Kindergartengruppen bis zum Kindergartenjahr 2021 beherbergen sollen.

Auch neuer Wohnraum wird in Schechen geschaffen. Baugrund für Einheimische gibt es in den neuen Baugebieten „Mühlstätt Nord“ und „Mühlstätt Süd“. Neben der neuen Seniorenwohnanlage der Modest-Mitterhuber-Stiftung – die den Deutschen Bauherrenpreis gewonnen hat – entstehen zwei Mehrfamilienhäuser mit 17 Wohnungen.

Der Bebauungsplan Deutelhausen Nord, im Zuge dessen eine Auslagerung der Brauerei Flötzinger ins Schechener Gemeindegebiet geplant gewesen war, ruht indes. Wegen des Raumordnungsverfahrens zum Brenner-Nordzulauf – Schechen hat sich mit anderen Gemeinden einen Anwalt genommen – liegt dort auch die Planung für die Umgehungsstraße auf Eis.

Weitere Projekte, die Schechen auch in Zukunft beschäftigen werden, sind die Dorferneuerungen. In Hochstätt wurde inzwischen die Innstraße inklusive der begleitenden Anlagen wie Bankette und Beleuchtung abgeschlossen. Die Engstelle zwischen Kirche und Anwesen Schlee ist nun eine Einbahnstraße.

Für die Dorferneuerung Pfaffenhofen, die im vereinfachten Verfahren stattfinden soll, haben die Bürger schon zahlreiche Ideen gesammelt. Maßnahmen werden erst ausgeschrieben und umgesetzt, wenn die Ortsdurchfahrt, ehemals B15, zur Gemeindestraße abgestuft wird.

Ein weiches Finanzpolster

Das finanzielle Polster für die zahlreichen Vorhaben ist in Schechen gegeben. Das Haushaltsvolumen im Verwaltungshaushalt liegt bei 17,3 Millionen, im Vermögenshaushalt bei 12,4 Millionen Euro. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt wird wahrscheinlich 7,8 Millionen Euro betragen. Die allgemeine Rücklage kann mit 3,7 Millionen aufgestockt werden und liegt bei über 11,7 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 206,95 Euro.

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