Pausenhof soll schöner werden

von Redaktion

Grundschule Eggstätt bewirbt sich zum zweiten Mal um den Titel „Umweltschule“

Eggstätt – Den Pausenhof schöner gestalten – das war das ursprüngliche Ziel der Grundschule Eggstätt, als feststand, dass die alten Spielgeräte aufgrund von Sicherheitsmängeln vom Pausenhof entfernt werden müssen. Doch aus dem kleinen Projekt wuchsen weitere Ideen: Zum Beispiel im Schulgarten heimische Flora und Fauna ansiedeln, den Kindern gleichsam spielerisch Naturkunde vermitteln und sie aktiv in die Umsetzungsmaßnahmen einbinden. Alles Gründe, um sich erneut als „Umweltschule“ zu bewerben.

Schon im vergangenen Jahr wurde die Eggstätter Grundschule als Umweltschule ausgezeichnet. Nun will es die Schulfamilie rund um Schulleiterin Sigrid Hübl noch einmal probieren.

Spielplatz war und
ist größtes Projekt

Ein großes Projekt war und ist nach wie vor der Schulspielplatz, berichtet die Schulleiterin. Bevor mit gemeindlicher Unterstützung und vieler fleißiger Helfer aus Vereinen und Firmen das große Baggern, Buddeln und Pflanzen losging, seien Ideen und Wünsche für den Spielplatz gesammelt worden.

Auch wenn der Finanzrahmen schnell gesprengt gewesen sei, dank der Einnahmen aus dem Lesemarathon (in Verbund mit einem UNICEF-Projekt), dem Sommer-Grillfest, der Erlöse aus verschiedenen Verkaufsaktionen sowie der Spenden vom 110-jährigen Bestehen des Burschenvereins im vergangenen Jahr konnte das Schulgartenprojekt realisiert werden. Doch wie es so bei größeren Projekten sei, habe alles länger gedauert, als gedacht und erhofft. „Der Spielplatz konnte aufgrund langer Lieferzeiten erst im Frühjahr 2020 fertiggestellt werden“, so Hübl. Coronabedingt musste dann die angedachte gemeinsame Pflanzaktion mit Schulkindern, Eltern, Lehrern und einer Abordnung des Eggstätter Burschenvereins abgesagt werden. Schließlich pflanzten einige Burschen alleine die insektenfreundlichen Sträucher und Stauden. Die ortsansässige Maschinenbau-Firma Knott habe Schilder gesponsort, auf denen über die Wildsträucher oder Tiere, die Schutz in derartigen Bepflanzungen finden, informiert wird. Eine Lehrerin, die letztes Schuljahr als Risikopatientin ins Homeoffice musste, habe sich um den Inhalt gekümmert, berichtet Hübl bei einem Ortstermin mit dem Schilder-Spender und den OVB-Heimatzeitungen.

Hübls Klasse 2b habe auch insektenfreundliche Blumenzwiebeln eingegraben. „Auf die Blumen freue ich mich schon“, merkt Anna (8) an, während ihr Klassenkamerad Moritz (7) erklärt, dass er den Schmetterlingsstrauch am liebsten mag, auch wenn es mit dem Vorlesen des lateinischen Namens Buddleja noch ein bisschen hapert.

Aber auch für die Gärten zu Hause gab es Extra-Blühendes, berichtet Hübl. In bemalten Brotzeittüten sortierten die Kinder Blumenzwiebeln, über den Umweltladen der Schule (betrieben vom Elternbeirat) lief der Verkauf. So konnten auch die Familien daheim die Blumenzwiebeln einpflanzen.

Außerdem hat die 2b Igelhäuser gebastelt. „Das Igelhäuschen ist eine Obstkiste. Die Holzbretter auf der Vorderseite haben wir herausgenommen, dann haben wir Teerpappe drumrum gewickelt und die überall festgetackert“, berichtet Leo (7). Er habe das Igelhäuschen schon daheim in seinen Garten gesetzt und mit Laub und Zweigen bedeckt. „Und einen Igel habe ich auch schon gesehen“, schildert der Siebenjährige und strahlt zufrieden in die Runde. Sigrid Hübl und Valentin Knott müssen lächeln.

Corona bremst
gemeinsame Aktionen

Die Schulleiterin berichtet indes, dass all diese Aktionen in die Bewerbung zur Umweltschule – Bewerbungsschluss ist im Sommer – einfließen sollen. Die zweite Aktion stehe derzeit noch nicht endgültig fest. Aufgrund der Corona-Beschränkungen sei es momentan schwierig, „Aktionen mit möglichst viel Handeln der Kinder umzusetzen“. Auch die Lehrer hätten schon einige Ideen. Mehr wolle sie aber noch nicht verraten.

Was ist „Umweltschule in Europa“?

Umweltschule in Europa ist ein Prädikat, das die internationale Stiftung für Umwelterziehung, vertreten durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU), verleiht. Das Programm wurde 1994 gestartet. In Deutschland begann es mit acht beteiligten Schulen und entwickelte sich zum größten Umweltprogramm an deutschen Schulen. Bayernweit wurden 2018 knapp 400 Schulen mit dem Titel ausgezeichnet. Ab dem Schuljahr 2005/2006 erweiterte die DGU das Projekt um den Titel „Internationale Agenda 21 Schule“ für besondere Leistungen von Schulen bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitsprozessen inner- und außerhalb des Schulgeländes. Die Schulen bewerben sich mit einem selbstentwickelten Konzept, eine Jury entscheidet nach Prüfung der Dokumentationen über die Vergabe der Auszeichnungen. Das Prädikat wird für ein Jahr vergeben, die Schulen können aber mehrfach an dem Projekt teilnehmen.

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