Rohrdorf – Fitness bewahren und steigern ist nicht erst seit der Corona-Krise ein Thema. Die Sportvereine verzeichnen in dieser Sparte schon seit Längerem deutliche Zuwächse. So auch in Rohrdorf.
Hier plant der TSV, um der starken Nachfrage gerecht werden zu können, eine Erweiterung der Anlage am Turner Hölzl, die Kraft- und Fitnessräume schaffen soll. Zwar steht die Finanzierung noch nicht, der Bebauungsplan aber wird schon geändert.
Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung nur kurz mit der Frage, ob es Sinn habe, für dieses Vorhaben bereits eine Bebauungsplanänderung in Angriff zu nehmen, auch wenn die Finanzierung im Einzelnen noch gelöst werden müsse. Die Notwendigkeit einer Erweiterung stand für das Gremium außer Frage, hier hatte vorab schon ein Gespräch mit TSV-Vorsitzendem Josef Pichlmeier für Klarheit gesorgt.
700000 Euro für
neues Gebäude
Die geschätzten Kosten für das neue Gebäude belaufen sich auf circa 700000 Euro, 100000 Euro kann der TSV aus Eigenkapital und Spenden aufbringen, weitere 140000 bis 200000 könnten in etwa durch die Förderung des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) zufließen. Bliebe ein Betrag von 400000 bis 450000 Euro. Eine Summe, da herrschte Einigkeit im Rat, für die die Gemeinde keinesfalls eine feste Zusage geben könne.
Zumal, wie Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) betonte, man damit rechnen müsse, dass sich die Krise erst im nächsten und übernächsten Jahr im Haushalt niederschlagen werde: In diesem Jahr habe man an Gewerbesteuereinnahmen noch einmal sieben Millionen verzeichnen können, es wäre aber möglich, dass es in den nächsten beiden Jahren spürbar weniger sei. Sinn mache es aber, so die einhellige Meinung der Gemeinderäte, den TSV Rohrdorf bei der Suche nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten nicht allein zu lassen. Dazu der Bürgermeister: „Wenn wir die Sponsorensuche als unsere gemeinsame Aufgabe sehen, dann sind da sicher noch mehr Mittel aufzutreiben“.
Dieser Einsatz, so Hausstetter weiter, sei gerechtfertigt, denn der Verein habe über 1400 Mitglieder, von denen über 95 Prozent aus der Gemeinde kämen. Johann Reck (CSU) ergänzte hierzu, dass auch der Bedarf gerade bei der Sparte Fitness außer Frage stünde, es kämen immer mehr Leute. Annette Wagner (Bürgerblock) betonte, dass der TSV die neuen Räumlichkeiten auch anderen Vereinen zur Verfügung stellen wolle – und das unentgeltlich. Eine Auslastung sei also auf jeden Fall gesichert.
Die Stimmung des Gesamtgemeinderats am Ende der Diskussion ist deshalb gut in der Äußerung von Rupert Stocker (Bürgerblock) wiedergegeben, der sagte, es sei jetzt definitv noch keine Aussage über die Höhe des etwaigen Unterstützungsbeitrages zu machen, aber Aufgabe, gemeinsam nach möglichst vielen Sponsoren zu suchen. Danach müsse ein „Kassensturz“ erfolgen.
Kosten noch
einmal überprüfen
Wobei auch die Kosten noch einmal zu überprüfen seien: Sowohl in Hinblick auf etwaige Baurisiken – erforderlich sei eine Überprüfung des Baugrundes – als auch hinsichtlich etwaiger Einsparungsmöglichkeiten.
Da man sich im Rat sicher war, mit dieser Vorgehensweise auf einem erfolgsversprechenden Weg zu sein, wurde einstimmig beschlossen, bereits jetzt einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen.