Zum Bericht „Ein „Blinddarm“ für Frasdorf?“ (Lokalteil):
1937 in der Ortsmitte von Frasdorf geboren, habe ich dort in einer schwierigen Zeit eine unbeschwerte, freie Kindheit erleben dürfen. Danach war ich während der Gymnasial- und Semesterferien und später bis zum Tod meiner Eltern regelmäßig daheim in Frasdorf. Dadurch hat sich eine enge persönliche Beziehung zu meinem geschätzten Heimatdorf entwickelt, die bis heute anhält. Aufgrund der emotionalen Bindung fühle ich mich hinlänglich legitimiert, zum Bauleitplanverfahren „Frasdorfer Anger“ wie folgt Stellung zu nehmen: Die Bezeichnung „Frasdorfer Anger“ hört sich fürs erste gut an, erscheint aber hochgestochen – die übliche Mache halt bei derartigen zweifelhaften Bauvorhaben im schützenswerten Außenbereich. Hier möchte ich ausdrücklich auf den Leserbrief von Frau Martina Mentzel verweisen, deren Argumente sachlich überzeugen. Positiv zu bewerten ist der Vorschlag des Herrn Bürgermeister Daniel Mair, in dieser Sache ein Ratsbegehren (Bürgerentscheid) durchzuführen. Die Ablehnung durch die Mehrheit des Gemeinderates ist schwer verständlich. Im Ortszentrum von Frasdorf gibt es eine Bäckerei und zudem Backwaren in einem Lebensmittelmarkt. Demnach brauchen die Frasdorfer keine Bäckerei und auch kein Café in südöstlicher Ortsrandlage, Blinddarm ähnlich ausgefranst in die Wiesenlandschaft. Dort soll offensichtlich in erster Linie „fahrendes Volk“ von auswärts bedient werden, das auf der Bundesautobahn und der Staatsstraße anreist. Zum Anderlbauern nur soviel: Da ist reichlich Baufläche buchstäblich vor der Haustür. Bleibt zu hoffen, dass die Mehrheit der Gemeinderäte dieser krassen ortsplanerischen Fehlentwicklung die Zustimmung verweigert und auf das „Linsengericht Gewerbesteuer“ verzichtet.
Hans Soyer
Rosenheim