„Erst Zahlen, dann zahlen“

von Redaktion

Zuschuss zur Kirchenrenovierung in Sachrang abhängig von Haushaltslage

Aschau – Der Turm hat einen Kupferhelm erhalten, das Schindeldach ist komplett erneuert: Die Arbeiten an der Sachranger Pfarrkirche St. Michael sind bereits weit fortgeschritten. Jetzt hat die katholische Kirchenstiftung bei der Gemeinde Aschau einen Zuschuss zur Renovierung des Kirchendaches in Sachrang beantragt.

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte Bürgermeister Simon Frank (ZfA), dass es zwar keine originäre Pflichtaufgabe, aber eine ständige Verpflichtung der Gemeinde sei, das vielfältige Kulturgut der Gemeinde mit zu erhalten.

Baukosten liegen
bei 1,2 Millionen Euro

Die Baukosten betrügen laut dem Rathauschef nach einer ersten Kostenschätzung rund 1,2 Millionen Euro. Der Löwenanteil würde durch die Diözese München Freising übernommen. Das Landesamt für Denkmalpflege stelle zudem einen Zuschuss in Höhe von 100000 Euro in Aussicht. „Die Pfarrei beteiligt sich mit einem Eigenkostenanteil von 52500 Euro“, berichtete Frank.

Eine endgültige Abrechnung der Kosten liege der Gemeinde bis dato noch nicht vor. Bisher sei es in Aschau üblich gewesen, dass die Gemeinde der Pfarrgemeinde für kirchliche Baumaßnahmen fünf Prozent der Kosten als Zuschuss beisteuerte. Die Auszahlung erfolgte bislang nach Baufortschritt und die Begleichung der Restrate nach Vorlage des Verwendungsnachweises. Zuletzt sei bei der Kirchenrenovierung in Niederaschau auf diese Weise verfahren worden.

Für die Renovierung des Kirchendaches in Sachrang gehe es demnach um rund 50000 Euro. Zu Beginn der Bauarbeiten vor gut zwei Jahren sei der Kirchenverwaltung dieser Betrag in Aussicht gestellt worden. „Können wir uns das leisten?“, wollte Gemeinderat Sebastian Pertl (FWG) wissen und stellte den Antrag, die Zuschussanfrage solange zurückzustellen, bis das Pfarramt genaue Zahlen und Kosten liefern könne. „Erst Zahlen, dann zahlen“, meinte er. Man könne der Pfarrgemeinde zwar bereits eine Zusage machen, dass ein Zuschuss bezahlt werde. Über die tatsächliche Höhe könne aber erst nach Feststellung der Haushaltslage der Gemeinde entschieden werden.

Simon Hoesch (ABL) schloss sich diesem Antrag an. Die Dritte Bürgermeisterin Monika Schmid (FWG) regte eine künftige Deckelung des Betrages an: Es soll zwar bei den bisher gewährten fünf Prozent bleiben, der Betrag aber nach oben begrenzt werden.

Gerhard Knickenberg (ZfA) wies darauf hin, dass die Unterstützung der Pfarrgemeinde keine originäre Pflichtaufgabe der Gemeinde sei. Einen finanziellen Beitrag zu Bauunterhaltungsmaßnahmen könne man sich nur leisten, wenn man sich das nach der Haushaltslage leisten könne.

Unterstützung unter Vorbehalt zugesagt

Der Gemeinderat beschloss daraufhin einstimmig, einen Zuschuss in Aussicht zu stellen, sofern zu diesem Zeitpunkt die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Dabei ist die Vorlage der Kostenfeststellung abzuwarten.

Ebenfalls einstimmig gewährte das Gremium der Pfarrgemeinde Aschau einen Zuschuss zur Renovierung der Kreuzkapelle neben der Pfarrkirche in Aschau. Die Renovierungsarbeiten am Mauerwerk und am Dach sowie die Kirchenmalerarbeiten im Außenbereich sind abgeschlossen. Die Baukosten dafür betragen rund 107000 Euro, fünf Prozent davon übernimmt die Gemeinde Aschau.

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