Gewerbefläche ins Nachbarhaus „verschoben“

von Redaktion

Bauausschuss Stephanskirchen ändert Bebauungsplan „Scheiberloh“ – Vermietung coronabedingt derzeit sehr schwierig

Stephanskirchen – Hier Gewerbe weg, dort mehr Gewerbe hin – so die Kurzfassung der Änderung des Bebauungsplans „Scheiberloh“.

Dort stehen in einem Gebäude an der Simsseestraße die Gewerberäume im Erdgeschoss, laut Bebauungsplan mindestens die Hälfte der Fläche, leer. Sie sollen künftig als Wohnraum genutzt werden, dafür soll im Nachbargebäude das komplette Erdgeschoss Gewerbefläche werden. Diesen Vorschlag hatte Petra Hofmann (Unabhängige Fraktion) in der Oktober-Sitzung gemacht. Die Verwaltung plante um, was Stefan Mayer (Parteifreie) ausdrücklich lobte.

Christian Ladner (Parteifreie) fragte sich allerdings, warum der Eigentümer glaube, dass für das komplette Erdgeschoss im Nachbarhaus eher ein Mieter für die Gewerberäume zu finden sei, als für die bisherigen, leer stehenden Räume. Petra Hofmann, die sich die Räume angesehen hatte, berichtete, dass die bisherigen Gewerberäume schon sehr nach Wohnung aussähen, „es kann auf der größeren Fläche nur besser werden.“ Ladner war nicht überzeugt: „Und was machen wir, wenn in zwei Jahren diese Räume leer stehen?“

Thomas Riedrich (Parteifreie) warf die Frage in den Raum, ab der Leerstand nicht sogar gewollt gewesen und jetzt beim geplanten Neubau nebenan das gleiche Spiel beabsichtigt sei. „Können wir dem Bauwerber glaubhaft versichern, dass es dieses Mal keine Nutzungsänderung gibt?“ Christian Hausstätter vom Bauamt meinte, dem Antragsteller sollte klar sein, dass er so bald bei den Gemeinderäten und der Gemeindeverwaltung nicht wieder vorstellig zu werden brauche.

Steffi Panhans (SPD), sagte aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus, dass derzeit wegen der Corona-Pandemie die Vermietung von Gewerberäumen generell schwierig sei. Es gebe aber Unternehmen, die sich verkleinern wollen und das möglichst außerhalb der größeren Städte.

Der Bauausschuss stimmte letztlich einmütig für die Änderung des Bebauungsplans. Sylvia Hampel

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