Aschau – Einstimmig bekannte sich der Aschauer Gemeinderat zu den nächsten Schritten der Städtebauförderung sowie der Planung zur weiteren Umsetzung von Maßnahmen in den nächsten drei Fortschreibungsjahren. Bauamtsleiter Markus Heinrich wies bei der jüngsten Sitzung darauf hin, dass die Fortschreibung der vor zwei Jahren begonnenen Feinuntersuchung am nördlichen Ortseingang an der Rosenheimer Straße, Kirchstraße und Engerndorferstraße mit Friedhofsumgriff zu verfeinern und fortzusetzen sei.
Lösungen für Kurpark
und Rathausumfeld
In einem nächsten Schritt müssten die Verhältnisse in der Ortsmitte an der Ecke Schulstraße/Kampenwandstraße und des südlichen Ortseingangs Kampenwandstraße mit Rathausumfeld, Tourist-Info und dem Bereich „Kurpark“ näher betrachtet werden, um Lösungsvorschläge erarbeiten zu können. Diese könnten in den nächsten Jahren – von 2022 bis 2025 – umgesetzt werden.
Einige Gemeinderäte regte an, den Überprüfungsbereich auch auf Hohenaschau und Sachrang auszuweiten. Heinrich erklärte, dass der jetzige Bereich festgeschrieben sei und durch die Gemeinde aktuell nicht erweitert werden könne. Es bestehe jedoch nach Abschluss die Möglichkeit, ein neues Untersuchungsgebiet zu benennen. Bei Wunsch könnten auch die Ortsteile Hohenaschau und Sachrang mit eingeschlossen und Mittel beantragt werden.
Auf die Frage, ob die Maßnahmen im Bereich Schul-, Kampenwand- und Bahnhofstraße nur den Bereich der Kreuzung beträfen, antwortete Heinrich, dass der Untersuchungsbereich nicht nur die unmittelbare Kreuzung umfasse, sondern auch einen weiteren Umgriff haben könne. Für die Feinuntersuchungen und Erarbeitung von Umplanungs- und Lösungsvorschlägen sei ein von der Regierung von Oberbayern anerkanntes, auf städtebauliche Beratung spezialisiertes Büro zu beauftragen. Im Rahmen des interkommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) der Prientalgemeinden seien laut Heinrich für Aschau zahlreiche räumlich-funktionale und gestalterische Missstände in der Ortsmitte, insbesondere im Bereich der Schulstraße, festgestellt, worden. Eine nähere Betrachtung der Situation, vorrangig im Bereich Schulstraße und Kriegerdenkmal sei wegen der wichtigen Funktion dieses Areals als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum durch eine wesentliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität geboten.
Nutzungskonflikte ergäben sich auch im Bereich Kurpark und Rathausumfeld, die den ruhenden Verkehr auf den Parkplätzen am Rathaus betreffen. Bereits im Nachgang zum IKEK sei für diesen Bereich ein Grobkonzept erstellt worden, dessen Weiterverfolgung bisher jedoch nicht möglich war. Angestrebt werde ein attraktiver Ort für Bürger und Gäste, der auch eine Einbeziehung des Prienufers mit ökologischer Aufwertung umfasst. Dabei sollen Konzepte für multifunktionale Nutzungen, wie Kultur- und Vereinsveranstaltungen erarbeitet werden.
Eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung des Raumes Schulstraße/Kampenwandstraße spiele, so Heinrich weiter, das Niederaschauer Kriegerdenkmal. Die umliegende Fläche an der Schulstraße werde durch die angrenzende Eisdiele als Sitz- und Aufenthaltsbereich genutzt und wirke wegen des dominierenden Denkmals überladen. Eine Verlagerung an einen geeigneteren Standort, zum Beispiel in den Park auf den ehemaligen Bahnflächen, wäre zu überdenken und sollte angestrebt werden. Damit verbunden könnte die Ecke Schulstraße/Kampenwandstraße aufgewertet werden.
Restaurierung des
Prienufers angestrebt
Das Areal Rathaus mit dem dahinterliegenden Kurpark sei ebenfalls umzugestalten. Die Grünflächen zwischen Rathaus und Prienufer stellten städtebauliche Restflächen früherer, unvollständig umgesetzter Maßnahmen dar. Der Aufenthalts- und Erholungswert sollte erhöht werden und die Erlebbarkeit der Prien steigern. Dazu werde eine teilweise Renaturierung des Flussufers angestrebt, wie sie bereits in den weiter südlich verlaufenden Abschnitten erfolgt sei.
Der Beschluss zur „Bedarfsanmeldung Städtebauförderung“ für das Jahr 2021 erfolgte einstimmig.