Grünes Licht für „Marmorwerk-Nord“

von Redaktion

Bebauungsplan ist überarbeitet – Der Höhe der Gebäude ist Riegel vorgeschoben

Kiefersfelden – Seit Monaten erhitzt die mögliche Ansiedlung eines Drogeriemarktes auf dem ehemaligen Penny-Gelände – Baugebiet Marmorwerk-Nord – mitten in Kiefersfelden, nicht nur die Gemüter der unmittelbaren Anlieger, sondern auch viele weitere Kieferer Bürger. Mit mehr als 1000 Unterschriften drückten sie ihre Bedenken gegen das ursprünglich geplante Bauprojekt aus.

Auch in der letzten Gemeinderatsitzung in diesem Jahr sprachen die Räte über dieses Thema. Bürgermeister Hajo Gruber (UW) wies darauf hin, dass eine, wie von der Gemeinde geplante, dritte Änderung des Bebauungsplanes Marmorwerk-Nord, Aussicht auf Erfolg habe, denn der Projektträger habe seine Bereitschaft signalisiert, keinen Drogeriemarkt in seine weiteren Planungen aufzunehmen.

Der Eigentümer beabsichtigte ursprünglich, neben einer Wohnbebauung auch einen Drogeriemarkt und einen weiteren Discounter im Erdgeschoss des Gebäudes anzusiedeln. Dieses Vorhaben würde, nach einem von der Gemeinde beauftragten Gutachten, „zu einer erheblichen Verkehrszunahme“ führen. Dies war mit ein Grund für die Unterschriftenaktion. Geplant war weiterhin, auf dem Gelände eine Tiefgarage mit drei Ebenen zu errichten, weitere Geschäfte und auch Gastronomie sowie eine Erhöhung der Wohngebäude um insgesamt 50 Zentimeter. Hier befürchten vor allem die Gegner eine Verbauung der „Sebastiani-Kapelle“ und des „Bergwirts“, beides sind historische Gebäude. Die dritte Änderung sieht vor, dass die geplante Tiefgarage nur noch zwei Parkebenen umfasst, auch eine Erhöhung der Gebäude um den halben Meter wird negiert, „denn wir wollen keine Höhenentwicklung“, betonte der Rathauschef. Auch das Verkehrsleitsystem wurde geändert. So soll die Zufahrt zum Gelände lediglich über die Steinmetzstraße erfolgen. Die Ausfahrt aus der Tiefgarage des Wohn- und Geschäftshauses wird nach Norden verlegt, also über die Blaahausstraße/Marmorwerkstraße. Laut Bürgermeister ist die Änderung „für unmittelbare Anlieger und das gesamte Wohngebiet eine deutliche Entlastung“. Allerdings sind durch den Wegfall einer Tiefgaragen-Parkebene nun mehr oberirdische Stellplätze auszuweisen. Auch der Verzicht auf die Ansiedlung eines Drogeriemarktes soll mit dem Investor vereinbart werden. Der Bürgermeister betonte: „Wir begeben uns jetzt mit dem geänderten Konzept auf den Weg einer neuen städtebaulichen Vereinbarung“, was auch die Mehrzahl der Ratsmitglieder so sah, denn die dritte Änderung des Bebauungsplanes „Marmorwerk-Nord“ wurde mit 1:5 Stimmen angenommen.

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