Bad Endorf – Weihnachten ist für die meisten das Fest der Liebe. Ein Fest, an dem Familien zusammenrücken und sich gegenseitig beschenken. Doch es geht nicht allen so gut. Viele Menschen haben nicht so viel Geld, leben am Existenzminimum. Damit auch sie an Weihnachten eine Freude haben, hat sich die Verwaltung der Marktgemeinde Bad Endorf gemeinsam mit dem BRK und Seniorenbeauftragten Christoph Wunder etwas einfallen lassen.
Über das Jahr sammelt die Gemeinde verlorenes Geld in einem Fundtopf im Rathaus. Vieles davon aber wird nicht abgeholt. „Wir verwenden dieses Geld in Bad Endorf für soziale Zwecke“, berichtet Birgit Fuchs vom Einwohnermeldeamt. Weihnachten sei eine perfekte Gelegenheit, das Geld für einen guten Zweck einzusetzen. Hinzu kamen private Spenden und ein Zuschuss vom Landratsamt, sodass am Ende ein Betrag von 2000 Euro zusammenkam.
Mit dem Geld wurde die Wunschzettelaktion gestartet. Die Verwaltung verteilt unter anderem Gutscheine des Gewerbevereins, die die Bedürftigen in allen teilnehmenden Endorfer Geschäften und in einem Supermarkt vor Ort einlösen können. Auch Sachgeschenke sollen für Freude sorgen. Christoph Wunder, Bad Endorfs Seniorenbeauftragter, engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich im BRK-Kleiderladen und kennt Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht. „Mit der Aktion wollen wir den Bedürftigen einen Lichtblick geben“, sagt er. Also sei er persönlich oder mit dem Fahrdienst der Tafel losgezogen, um die Geschenke zu übergeben. Bedürftige, die regelmäßig zur Tafel gehen, sowie Bewohner einer Endorfer Obdachlosenunterkunft teilten Wunder mit, was sie sich zu Weihnachten wünschen, wofür ihnen selbst aber das Geld nicht ausreicht. Oftmals seien es für die meisten ganz selbstverständliche Dinge. So habe der Seniorenbeauftragte eine Frau gefragt, was sie sich wünschen würde – es war ein Bachofen. Verwaltungsmitarbeiterin Birgit Fuchs ist kurz vor dem Lockdown losgezogen, um einen solchen Backofen zu besorgen. „Ich hatte Glück und habe den Letzten ergattern können“, freut sie sich. Aber auch die Wünsche der Kinder, die vom Asylhelferkreis betreut werden, wurden nicht vergessen: „Das sind so kleine Dinge“, sagt Birgit Fuchs. So wünschten sich viele der Kinder bunte Stifte und Bücher zum Malen, Schreibwaren für die Schule, Spitzer oder einfach nur etwas zum Naschen wie Schokolade. Tina Blum